Tschechische Industrie legt im Juli zu – Auftragslage deutlich verbessert
- Tschechien News
- vor 2 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Weniger erfreulich entwickelte sich die Beschäftigung in der Industrie

Die tschechische Industrie hat im Juli 2025 einen leichten Aufschwung erlebt. Vor allem die Automobilbranche trieb die Produktion nach oben, während sich die Auftragseingänge spürbar verbesserten. Doch nicht alle Branchen konnten von der positiven Entwicklung profitieren.
Nach Angaben des Statistikamts (ČSÚ) stieg die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent, im Jahresvergleich lag der Zuwachs bei 1,8 Prozent. Wesentlichen Anteil daran hatte die starke Nachfrage in der Automobilbranche sowie bei Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren, insbesondere Reifen. Auch Unternehmen aus der Metallverarbeitung und der Produktion elektrischer Geräte konnten ihre Fertigung ausweiten. Dagegen belasteten vor allem die Produktion von Textilien, Getränken sowie sonstigen Verkehrsmitteln und Ausrüstungen die Gesamtbilanz.
Die Auftragseingänge entwickelten sich noch dynamischer: Ihr Wert kletterte im Juli gegenüber dem Vorjahr um 6,6 Prozent. Besonders kräftig wuchs die Nachfrage im Inland, die um 13 Prozent zulegte. Die Bestellungen aus dem Ausland erhöhten sich um knapp 3 Prozent. Den größten Impuls lieferte einmal mehr die Autoindustrie, die aufgrund einer niedrigen Vorjahresbasis ein Plus von 15 Prozent verbuchte. Langfristige Aufträge konnten auch Hersteller von sonstigen Verkehrsmitteln sichern. Rückgänge meldeten dagegen Produzenten von Computern, elektronischen Geräten sowie aus der Stahl- und Maschinenbaubranche.
Weniger erfreulich entwickelte sich die Beschäftigung: Die Zahl der in der Industrie tätigen Arbeitnehmer sank im Juli im Jahresvergleich um 1,9 Prozent.
Ein Blick nach Europa zeigt: Die Industrieproduktion der EU-27 stieg im Juni 2025 insgesamt um 0,5 Prozent. Besonders stark legten Schweden (+13,4 Prozent) und Irland (+10,5 Prozent) zu, während Bulgarien (-8,2 Prozent) und Ungarn (-4,9 Prozent) deutliche Rückgänge verzeichneten. Deutschland meldete ein Minus von 3,8 Prozent. Tschechien kam im Juni auf einen Zuwachs von 0,2 Prozent. Innerhalb der EU verzeichnete die Pharmabranche den größten Aufschwung (+15,2 Prozent), die Elektronikproduktion hingegen den stärksten Rückgang (-8,4 Prozent). Die Daten für Juli will Eurostat am 16. September veröffentlichen.