Tschechiens Wirtschaft wächst in Q2 trotz schwächelnden Außenhandels
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- vor 3 Tagen
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Getragen wurde die Entwicklung vor allem durch höhere Konsumausgaben und den Aufbau von Lagerbeständen

Die tschechische Wirtschaft zeigt sich im zweiten Quartal 2025 robust. Trotz schwächerer Investitionen und eines negativen Außenhandelsbeitrags legte das Bruttoinlandsprodukt sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich deutlich zu.
Nach dem nun vorliegenden, präzisierten Schätzwert legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem ersten Quartal um 0,5 Prozent zu, im Jahresvergleich stieg es um 2,6 Prozent. Getragen wurde die Entwicklung vor allem durch höhere Konsumausgaben und den Aufbau von Lagerbeständen. Belastend wirkten dagegen schwächere Investitionen sowie ein negativer Außenbeitrag.
Die Bruttowertschöpfung erhöhte sich sowohl im Quartals- (+0,5 Prozent) als auch im Jahresvergleich (+2,8 Prozent). Besonders stark zeigte sich der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe und Beherbergung, der um 1,7 Prozent wuchs. Auch Industrie (+0,3 Prozent) und Bauwirtschaft (+1,9 Prozent) trugen positiv bei, während Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit einem Rückgang von 4,6 Prozent bremsten.
„Auf der Nachfrageseite waren steigende Konsumausgaben und Veränderungen im Lagerbestand die wichtigsten Treiber. Dämpfend wirkte hingegen der Außenhandel“, erklärte Vladimír Kermiet, Direktor der Abteilung Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen beim Tschechischen Statistikamt (ČSÚ).
Die Konsumausgaben stiegen im Quartalsvergleich um 1,1 Prozent, im Jahresvergleich sogar um 3,1 Prozent. Die privaten Haushalte gaben 3,4 Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum, die öffentlichen Institutionen erhöhten ihre Konsumausgaben um 2,2 Prozent.
Bei den Investitionen zeigte sich ein gemischtes Bild: Während die Bruttoanlageinvestitionen im Quartalsvergleich um 0,5 Prozent wuchsen, gingen sie im Jahresvergleich um 0,2 Prozent zurück. Vor allem Investitionen in Wohnimmobilien sowie Maschinen und Anlagen nahmen ab, während in andere Bauten und Verkehrsmittel mehr investiert wurde.
Das Handelsbilanzsaldo fiel schwächer aus: Mit 118,8 Milliarden Kronen lag es um 11 Milliarden unter dem Wert des Vorjahresquartals. Zwar legten die Exporte real um 4,2 Prozent zu, die Importe stiegen mit 6,0 Prozent jedoch deutlich stärker.
Auch am Arbeitsmarkt gab es positive Signale: Die Gesamtbeschäftigung wuchs im Quartalsvergleich um 0,5 Prozent, im Jahresvergleich um 1,0 Prozent. Zudem stiegen die Lohnkosten kräftig – um 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.