Tschechien von oben: Rund 500 Aussichtstürme laden zu einzigartigen Panoramablicken ein
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Techniker schätzen jedoch, dass etwa die Hälfte der bis 2015 errichteten Holztürme heute sanierungsbedürftig ist

Rund 500 Aussichtstürme laden in Tschechien zu Panoramablicken über Wälder, Berge und Täler ein. Doch hinter den malerischen Aussichten steckt oft ein Wettlauf gegen die Zeit – viele der hölzernen Bauwerke kommen langsam in die Jahre und brauchen dringend Pflege oder Erneuerung.
Rund 500 Aussichtstürme gibt es in Tschechien – ein beeindruckendes Netz, das Wanderer und Ausflügler seit mehr als einem Jahrhundert zu spektakulären Ausblicken lockt. Der Trend, erhöhte Aussichtspunkte zu errichten, schwappte Ende des 19. Jahrhunderts aus England und Deutschland ins Land. Wie der Nachrichtensender ČT24 berichtet, erlebte der Bau von Aussichtstürmen nach der Jahrtausendwende einen neuen Aufschwung, befeuert durch EU-Fördergelder.
Besonders beliebt ist Holz als Baumaterial. In allen Regionen Tschechiens finden sich hölzerne Aussichtstürme, im Schnitt knapp 17 Meter hoch. Rund die Hälfte von ihnen entstand erst nach 2011 – ein deutliches Zeichen für den anhaltenden Boom. Doch inzwischen kommen einige dieser Bauwerke allmählich in die Jahre.
Zwei Türme stechen besonders heraus: die „Stezka v oblacích“ (Weg in den Wolken) in Dolní Morava, mit 55 Metern die höchste Holzkonstruktion des Landes, und die Aussicht auf dem Boubín-Gipfel (Rozhledna Boubín) im Böhmerwald. Letztere liegt auf 1362 Metern über dem Meeresspiegel, musste jedoch wegen Pilzbefalls geschlossen werden.

Holz verlangt Pflege, Betreiber sind verpflichtet, ihre Türme regelmäßig prüfen zu lassen – Kostenpunkt: mehrere Zehntausend Kronen pro Kontrolle. Experten messen dabei unter anderem die Feuchtigkeit und suchen nach Anzeichen von Fäulnis. Das Ergebnis ist ein detaillierter Bericht mit Empfehlungen für Reparaturen oder, im schlimmsten Fall, Abriss.
Techniker schätzen laut dem Nachrichtensender, dass etwa die Hälfte der bis 2015 errichteten Holztürme heute sanierungsbedürftig ist. Ihre Lebensdauer liegt üblicherweise bei 15 bis 20 Jahren. In den letzten zehn Jahren mussten daher bereits zahlreiche Aussichtstürme gesperrt oder abgerissen werden – ein stiller Verlust in der Landschaft, aber oft die einzige Möglichkeit, Sicherheitsrisiken zu vermeiden.