Die Einführung des neuen Pfandsystems wird für das Jahr 2025 erwartet
Die Tschechische Republik plant eine Ausweitung ihres Pfandsystems, das künftig auch PET-Flaschen und Dosen umfassen soll. Derzeit befindet sich die entsprechende Novelle im interministeriellen Verfahren. Das Umweltministerium schlägt vor, für Dosen ein Pfand von vier Kronen einzuführen - eine Krone mehr als für Glasflaschen. Landesweit sollen etwa elftausend Sammelstellen geschaffen werden.
Die Einführung des neuen Pfandsystems wird laut ČT24 für das Jahr 2025 erwartet und wird voraussichtlich nicht nur in Geschäften, sondern auch an Tankstellen möglich sein. Das Umweltministerium betont, dass das Pfandsystem das bestehende Abfallsortiersystem nicht stören, sondern ergänzen soll.
Bereits seit einem Jahr werden in der Slowakei gesammelte Verpackungen zurückgenommen, und sie werden in der Regel für 15 Cent (etwa 4 Kronen) angekauft. Laut Pilsner Urquell (Prazdroj) wurden in der Slowakei 90 Prozent der Dosen recycelt, was zu einer Recyclingquote von drei Viertel führte. In der Tschechischen Republik besteht nach wie vor ein Mangel an recyceltem Aluminium, da nur 26 Prozent der Dosen recycelt werden. Der Anteil an recyceltem Aluminium in Dosen beträgt hier 60 Prozent.
Die angekündigten Änderungen stoßen bei Vertretern der Gemeinden auf Bedenken. Sie befürchten einen Verlust von Einnahmen aus dem Verkauf von sortierten Materialien. Das Umweltministerium hingegen betont, dass die Gemeinden direkte Mittel aus dem Pfandsystem erhalten können.
Politiker und Experten erhoffen sich von der Einführung des erweiterten Pfandsystems eine Verringerung ungenutzter Abfälle und eine sauberere Umwelt. Derzeit werden in der Tschechischen Republik etwa 80 Prozent der Kunststoffe recycelt, aber nur etwa 42 Prozent davon werden tatsächlich zur Herstellung anderer Produkte verwendet. Der Rest wird verbrannt oder kompostiert. Die geschätzten Kosten für die Einführung des neuen Pfandsystems belaufen sich auf etwa 2,5 Milliarden CZK.
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