Regierung stimmt Übertragung von Grundstücken in Letňany an die Stadt Prag zu
- Tschechien News

- 2. Okt.
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Die Grundstücke waren ursprünglich für einen möglichen Regierungs- und Behördenkomplex reserviert

Die tschechische Regierung hat den Weg für eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Prag freigemacht. Rund 120.000 Quadratmeter staatlicher Flächen bei der Metrostation Letňany sollen in städtisches Eigentum übergehen – vorgesehen für Wohnungen und soziale Einrichtungen.
Die tschechische Regierung hat am Dienstag die Voraussetzungen für die Übertragung von rund 120.000 Quadratmetern an staatlichen Grundstücken an die Stadt Prag beschlossen. Die Grundstücke liegen in unmittelbarer Nähe der Metrostation Letňany und sollen künftig für den Bau von bezahlbarem Wohnraum, öffentlicher Infrastruktur und sozialer Einrichtungen genutzt werden. Es handelt sich um den bislang größten Grundstückstausch zwischen Staat und Hauptstadt.
Die Grundstücke waren seit 2019 für einen möglichen Regierungs- und Behördenkomplex reserviert, diese Pläne wurden jedoch im Frühjahr aufgegeben. Stattdessen soll nun ein neues Stadtviertel entstehen – mit Wohnungen, Schulen, Parks, Gesundheitszentren und Arbeitsplätzen. Weitere 30.000 Quadratmeter in der Umgebung, die vom Finanzministerium verwaltet werden, kann Prag direkt erwerben.
Das geplante Quartier ist Teil des sogenannten „Großraums Kbely–Letňany“, einer der größten Entwicklungsflächen Prags. Laut Entwurf des neuen Stadtbauplans soll hier ein Stadtteil nach dem Konzept der „Stadt der kurzen Wege“ entstehen – mit blockartiger Bebauung, guter Verkehrsanbindung und mehr als einem Drittel Grünflächen. Bis zu 8.000 neue Arbeitsplätze sowie umfangreiche soziale Infrastruktur sind vorgesehen.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Vereinbarung ist die Schaffung einer Flächenreserve für den Bau eines modernen Krankenhauses in unmittelbarer Nähe zur Metrostation. Durch die geplante Flächentauschregelung erhält der Staat ein zusammenhängendes Grundstück, das für ein solches Vorhaben geeignet ist.
Zudem sieht der Vertrag zwischen Staat und Stadt eine Nachzahlungsklausel vor: Steigt der Wert der Grundstücke in den kommenden zehn Jahren, ist Prag verpflichtet, die Differenz an den Staat zu entrichten. So sollen Transparenz und ein verantwortungsvoller Umgang mit öffentlichem Eigentum gewährleistet werden.
Mit dem Beschluss ist der Weg frei für eines der bedeutendsten städtebaulichen Projekte in Prag – die Entwicklung eines modernen, nachhaltigen Stadtteils, der die Bedürfnisse der Metropole nach bezahlbarem Wohnen aufgreift.








