Národní technické muzeum: Böhmerland oder Čechie -Das längste Motorrad der Welt
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Neue Ausstellung im Technischen Museum Prag widmet sich den legendären Čechie–Böhmerland-Motorrädern

Im Technischen Museum in Prag startet eine neue Ausstellung die sich den legendären Čechie–Böhmerland-Motorrädern widmet. Rund hundert Jahre nach Beginn der Produktion können Besucher erstmals alle Modelle dieser außergewöhnlichen, weltweit längsten Serienmotorräder sehen – darunter auch rekonstruierte Prototypen.
Das Nationale Technische Museum (NTM) in Prag präsentiert ab Heute die Ausstellung „Böhmerland oder Čechie – Das längste Motorrad der Welt“ anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Produktion dieser außergewöhnlichen Motorräder. Die Maschinen gelten als die längsten seriengefertigten Motorräder der Welt und wurden ab 1925 im Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) unter der Leitung des Konstrukteurs Albin Liebisch hergestellt. Die Ausstellung bietet erstmals einen umfassenden Überblick über alle gebauten Modelle – Besucher können rund dreißig Čechie–Böhmerland-Motorräder bestaunen, darunter einzigartige Repliken nicht erhaltener Prototypen.
„Die Ausstellung präsentiert dreißig einmalige, bei Sammlern hochgeschätzte Motorräder von Čechie–Böhmerland – und das zum hundertjährigen Produktionsjubiläum dieser Marke. In diesem Umfang wurden die Maschinen noch nie gezeigt. Sie erinnert außerdem an die spannende Geschichte kleiner Hersteller im deutschsprachigen Grenzgebiet während der Zwischenkriegszeit“, erklärte Karel Ksandr, Generaldirektor des NTM.

Besonders bemerkenswert ist ein Motorrad, das aus dem Dresdner Museum stammt. Es verfügt über eine vollständig dokumentierte Historie: 1935 kaufte es ein Polizeiwachtmeister aus Nejdek, der nach dem Krieg nach Deutschland vertrieben wurde, dabei aber sein geliebtes Böhmerland mitnahm. Ein Drittel der ausgestellten Motorräder stammt aus ausländischen Sammlungen, der Großteil aus Österreich vom Sammler Ewald Schoissengeier, der verlorene Prototypen der Marke nachgebaut hat, ergänzte Arnošt Nezmeškal, Direktor des Verkehrsmuseums des NTM und Kurator der Ausstellung.
Albin Hugo Liebischs Ziel war es, ein zuverlässiges, komfortables und sicheres Motorrad für die holprigen Straßen der Tschechoslowakei zu bauen, das selbst mutige Fahrer über die Alpen bis ans Mittelmeer bringt.
Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs entstanden rund 750 Motorräder, die durch ihre ungewöhnliche Konstruktion und ihr markantes Design auffielen. Schon zu ihrer Zeit galten sie als Rarität, später wurden sie zu besonders begehrten historischen Fahrzeugen. Die Ausstellung zeigt die gesamte Geschichte der Čechie–Böhmerland-Motorräder und alle produzierten Modelle.

Abgerundet wird die Schau durch die Geschichte des Firmenendes, die Vertreibung des Gründers nach Deutschland und seine erfolglosen Versuche, die Produktion in Bayern wieder aufzunehmen.





