Die russische Künstlerin spricht von politischem Druck und Zensur
Das für den 16. Oktober geplante Konzert der weltbekannten Sopranistin Anna Netrebko, die die russisch-österreichische Staatsbürgerschaft innehat, wird nicht im Prager Gemeindehaus (Obecní dům) stattfinden. Vlastimil Ježek, der Direktor des Gemeindehauses, verkündete am Donnerstag, dass das Konzert abgesagt wurde. Opernliebhaber, die bereits Eintrittskarten erworben hatten, werden ihr Geld zurückerstattet.
In Reaktion auf die Absage ihres Konzerts im Prager Stadthaus äußerte sich die russische Opernsängerin Anna Netrebko. Sie beklagte, dass die Entscheidung unter politischem Druck gefällt worden sei und kritisierte, dass Zensur im Spiel sei. Laut einem Bericht von idnes.cz erklärte Netrebko, dass sie die Entscheidung der Agentur Nachtigall Artists Management, die den Auftritt organisiert hatte, respektiere.
Anna Netrebko, die in Österreich lebt, hatte in der Vergangenheit öffentlich Unterstützung für den russischen Präsidenten Putin gezeigt und sich mit prorussischen Separatisten in der Ukraine geäußert. Trotz späterer Verurteilung des Ukraine-Konflikts vermied sie eine klare Distanzierung von Putin.
Vertreter der Prager Koalition sprachen sich gegen den Auftritt der Künstlerin aus, die auf der ukrainischen Sanktionsliste steht. Alena Kunertová von der veranstaltenden Agentur betonte, dass es sich um eine gemeinsame Vereinbarung handle und Anna Netrebko erklärt habe, keine Entschädigung vom Prager Gemeindehaus (Obecní dům) zu verlangen.
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