Großprojekt bei Brünn: Kreuzung der Autobahnen D1 und D2 wird komplett umgebaut
- Tschechien News

- 10. Okt.
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Die Kreuzung Brno-jih dient nicht nur dem überregionalen Verkehr, sondern auch Pendlern und Anlieferungen in nahe gelegene Industriegebiete

Bei Brünn startet eines der größten Straßenbauprojekte des Landes: Die Kreuzung der Autobahnen D1 und D2 wird komplett neu gestaltet. Ziel ist es, den Verkehrsfluss zu verbessern und die Kapazität der stark frequentierten Strecke deutlich zu erhöhen.
Die tschechische Autobahndirektion (ŘSD) hat mit dem umfassenden Umbau des Autobahnkreuzes Brno-jih begonnen, wo sich die D1 und die D2 treffen. Gleichzeitig wird die D1 in diesem Abschnitt auf sechs Spuren erweitert. Die Arbeiten an einem der meistbefahrenen Verkehrsknotenpunkte des Landes sollen zwei Jahre dauern. Während der gesamten Bauzeit bleibt auf der D1 in beiden Richtungen je eine zweispurige Verkehrsführung bestehen – dennoch müssen sich Autofahrer auf erhebliche Einschränkungen einstellen.
Nach Angaben des Verkehrsministeriums handelt es sich um einen der wichtigsten Verkehrsknoten in der Tschechischen Republik. Täglich passieren hier bis zu 80.000 Fahrzeuge, ein großer Teil davon ist Transitverkehr. „Das bestehende System ist den heutigen und künftigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die Erweiterung der D1 auf drei Fahrstreifen pro Richtung ermöglicht eine bessere Verkehrsverteilung, kürzere Fahrzeiten und höhere Sicherheit. Zugleich bleibt Raum für eine mögliche spätere Erweiterung der Rampen und Zufahrten“, erklärte Verkehrsminister Martin Kupka (ODS).
Die Kreuzung Brno-jih dient nicht nur dem überregionalen Verkehr, sondern auch Pendlern und Anlieferungen in nahe gelegene Industriegebiete. Das neue Design soll flüssigere Fahrabläufe ermöglichen. Aus der bisherigen Kleeblattkreuzung wird ein sogenanntes „Zweiblatt“, bei dem die Verbindungen zwischen D1 und D2 künftig ausschließlich gerade oder halbdirekte Rampen bilden. Bereits im April hatte die ŘSD den sechsspurigen Abschnitt Brno-centrum – Brno-jih (Kilometer 194–196) fertiggestellt. Damals kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen – ein Szenario, das man diesmal vermeiden möchte.
„Die D1 ist im Raum Brünn stark überlastet. Die Kapazitätsgrenze des derzeitigen vierspurigen Abschnitts ist praktisch erreicht. Besonders die großen Anschlussstellen Brno-centrum und Brno-jih entsprechen nicht mehr den heutigen Verkehrsströmen. In den Stoßzeiten sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich, Staus sind an der Tagesordnung. Daher fiel die Entscheidung, den Abschnitt rund um Brünn auf sechs Spuren zu erweitern“, sagte ŘSD-Generaldirektor Radek Mátl.
Langfristig plant die Autobahndirektion, den gesamten 30 Kilometer langen Abschnitt der D1 zwischen Kývalka und Holubice sechsspurig auszubauen. Das Projekt ist in sieben Teilabschnitte gegliedert und soll bis 2031 oder 2032 abgeschlossen sein.








