Der verheerende Brand brach am 24. Juli des letzten Jahres aus und erstreckte sich auf mehr als tausend Hektar Land
In dem Fall von Brandstiftung, der im vergangenen Juli im Nationalpark Böhmische Schweiz (České Švýcarsko) den größten Waldbrand in der Geschichte Tschechiens verursacht haben soll, wurde jetzt ein Mann angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm außerdem vor, im April dieses Jahres einen Aussichtsturm und Sitzplätze bei Děčín in Brand gesteckt zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hat ihre Anklage gegen den 36-Jährigen diese Woche an das Bezirksgericht in Ústí nad Labem übermittelt, wie Kateřina Doušová, stellvertretende regionale Staatsanwältin, gegenüber iDNES.cz bestätigte.
Ursprünglich wurde der Mann von der Polizei wegen kleinerer Brände im April festgenommen. Während des Verhörs gestand er jedoch überraschend, den verheerenden Waldbrand gelegt zu haben. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen änderte er jedoch mehrmals seine Aussagen. Das Motiv für seine Tat sei noch unklar.
Der mutmaßliche Brandstifter wurde nach seinem ersten Geständnis vorübergehend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, um festzustellen, ob er bei Verstand war. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass er zurechnungsfähig und sich seiner Taten bewusst war.
Die Anklage lautet auf gemeinschaftliche Gefährdung und Beschädigung fremden Eigentums. Der entstandene Schaden wird auf etwa 350 Millionen Kronen geschätzt. Nach geltendem Recht könnte der Mann eine Freiheitsstrafe von acht bis fünfzehn Jahren erwarten. Der leitende Staatsanwalt schlägt eine zwölfjährige Haftstrafe vor und fordert, dass der Verurteilte auch nach der Verbüßung seiner Strafe in Verwahrung bleibt.
Der verheerende Brand im Nationalpark Böhmische Schweiz brach am 24. Juli des letzten Jahres aus und erstreckte sich auf mehr als tausend Hektar Land. Tausende Feuerwehrleute kämpften unter widrigen Bedingungen, darunter Dürre, hohe Temperaturen und starker Wind, gegen das Feuer. Der Brand konnte erst nach drei Wochen gelöscht werden und richtete beträchtliche Schäden an.