Královec würde Tschechien etwas geben, was ihm schmerzlich fehlt, nämlich einen Zugang zum Meer
Foto: visitkralovec.cz
Ein Internet-Streich, in dem Tschechien ein Referendum zur Annexion der russischen Enklave Kaliningrad abgehalten hat, wird zu einem viralen Hit. Eine neue Website mit der gleichen Schriftart und den gleichen Farben, die der staatlichen Agentur CzechTourism ähnelt, heißt bereits Besucher des Küstengebiets „Královec“ willkommen.
„Královec ist Tschechien. Nach dem erfolgreichen Referendum entschieden sich 97,9 Prozent der Einwohner Kaliningrads für den Beitritt zur Tschechischen Republik und die Umbenennung von Kaliningrad in Královec“, heißt es auf der Webseite.
Die Seite behauptet weiter, dass die tschechische Regierung das Kaliningrader Annexionsgesetz am 4. Oktober 2022 unterzeichnet hat, das verwendete Bild ist tatsächlich von der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags im vergangenen Jahr. Die Anti-Covid-Gesichtsmasken sind ein kleiner Hinweis.
Královec würde Tschechien etwas geben, was ihm schmerzlich fehlt, nämlich einen Zugang zum Meer. Unter den Dingen, die Besucher in dem neuen Territorium tun können (laut der Satire-Website) ist ein Besuch des Hafens, wo der Flugzeugträger Karel Gott, benannt nach dem berühmten tschechischen Schlagersänger, angeblich vor Anker liegt. Das gezeigte Bild ist in Wahrheit die USS Gerald Ford, der größte Flugzeugträger der Welt.
Die Website verlinkt auf einen Twitter-Account für Královec, der ähnliche (Fehl-)Informationen enthält. Dort findet man auch einen Tweet des tschechischen Innenministeriums, man zerbreche sich „vergeblich den Kopf, wo man denn so schnell einen Experten für Seegrenzen herbekomme“, und bat um Vorschläge.
Gestern twitterte das tschechische Verteidigungsministerium, dass es seine Bemühungen vorantreibe, F-35-Kampfflugzeuge aus den USA zu erhalten, wie beide Seiten zuvor vereinbart hatten, worauf die US-Botschaft in Prag mit Humor antwortete (auf Tschechisch): „Würden Sie nicht auch einen Flugzeugträger brauchen? 😉“.