Steigende Preise für Rohstoffe und Betriebskosten, sowie der Lieferstopp nach Russland haben die Brauerei vor Herausforderungen gestellt

Die tschechische Brauerei Budějovický Budvar hat angekündigt, ihre Bierpreise im kommenden November oder Dezember um fünf bis acht Prozent anzuheben. Diese Ankündigung folgt auf die jüngste Preiserhöhung von Plzeňský Prazdroj, der größten tschechischen Brauerei, die ihre Preise für die meisten Produkte Anfang Oktober um fast sechs Prozent erhöht hat.
Für die Bierliebhaber bedeutet dies, dass das beliebte Bier vom Fass (0,5 l) um eine Krone teurer wird, während Flaschenbier um ein bis zwei Kronen ansteigen wird. Die durchschnittliche Preiserhöhung für abgepacktes Bier wird bei etwa 1,50 CZK liegen. Die Hauptursache für diese Preiserhöhungen ist der anhaltende Inflationsdruck, der die Betriebskosten der Brauerei weiterhin steigen lässt.
Die letzte Preisanpassung bei Budějovický Budvar erfolgte vor einem Jahr, mit einer Erhöhung von damals acht bis elf Prozent. Aufgrund der schwierigen Marktsituation konnte die Brauerei die gestiegenen Kosten für Rohstoffe nicht vollständig in den Produktpreisen berücksichtigen, was sich auf die Rentabilität auswirkte.
Aber Budějovický Budvar ist nicht allein mit diesen Herausforderungen konfrontiert. Die gesamte Branche sieht sich mit steigenden Kosten konfrontiert, und dies spiegelt sich in den Preisen wider. Die Brauerei Plzeňský Prazdroj hat bereits im Oktober eine Preiserhöhung vorgenommen, und andere Brauereien könnten dem Beispiel folgen.
Die finanzielle Performance von Budějovický Budvar im letzten Jahr war ebenfalls von den wirtschaftlichen Turbulenzen geprägt. Der Umsatz aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen ging um fast drei Prozent auf 3,03 Milliarden CZK zurück. Der Gewinn vor Steuern verzeichnete einen Rückgang von 39,5 Prozent auf 255,8 Millionen CZK, während der Gewinn nach Steuern um 40 Prozent auf 200,8 Millionen CZK sank. Diese Zahlen sind auf der Webseite und im Jahresbericht des Unternehmens verfügbar. Das staatliche Unternehmen kämpfte im letzten Jahr mit Lieferstopps nach Russland und den Auswirkungen der Inflation.
Die Produktion von Budějovický Budvar sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 1,788 Millionen Hektoliter. Trotz dieser Herausforderungen wird die Brauerei laut tschechischen Medienberichten in diesem Jahr voraussichtlich 250 Millionen CZK in den Staatshaushalt abführen. Budějovický Budvar exportierte im letzten Jahr 1,27 Millionen Hektoliter Bier, was 71,5 Prozent der gesamten Produktion entspricht.