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75 Jahre nach ihrer Hinrichtung: Tschechien gedenkt Milada Horáková, einer mutigen Stimme der Freiheit

Milada Horáková war Juristin, Abgeordnete der Česká strana národně sociální Partei und eine engagierte Kämpferin für Frauenrechte

75 Jahre nach ihrer Hinrichtung: Tschechien gedenkt Milada Horáková, einer mutigen Stimme der Freiheit
Foto: Národní Muzeum

Vor 75 Jahren wurde Milada Horáková nach einem Schauprozess vom kommunistischen Regime hingerichtet – als einzige Frau in der Tschechoslowakei. In ganz Tschechien wird heute an sie und andere Opfer politischer Verfolgung erinnert.


An mehreren Orten in Tschechien wird heute an die Juristin und Politikerin Milada Horáková erinnert, die am 27. Juni 1950 nach einem inszenierten Schauprozess vom kommunistischen Regime hingerichtet wurde. Die Gedenkveranstaltungen würdigen nicht nur ihr Schicksal, sondern auch das zahlreicher weiterer Menschen, die aus politischen Gründen verfolgt, gefoltert, inhaftiert oder hingerichtet wurden.


In Prag beginnt die zentrale Gedenkfeier um 9:30 Uhr am Pětikostelní náměstí unweit des Abgeordnetenhauses. Dort steht ein Denkmal des Bildhauers Josef Faltus: ein Lerche – Symbol der Freiheit – sitzt auf dem Mikrofon eines Rednerpults, wie es bei politischen Prozessen verwendet wurde. Hinter einem solchen Pult stand auch Horáková bei ihrem Prozess. Weitere Gedenkakte finden anschließend am Újezd statt.


Um 13:00 Uhr folgt eine traditionelle Zeremonie auf dem Gelände des Gefängnisses in Prag-Pankrác. Dort wurde Milada Horáková gemeinsam mit dem Juristen Oldřich Pecl, dem Gendarmerie-Offizier Jan Buchal und dem Journalisten Záviš Kalandra hingerichtet.


Milada Horáková war Juristin, Abgeordnete der Česká strana národně sociální Partei und eine engagierte Kämpferin für Frauenrechte. Sie trat offen gegen das kommunistische Regime auf und wurde 1950 wegen angeblicher Spionage und Hochverrats zum Tode verurteilt. Trotz internationaler Appelle, darunter auch von Albert Einstein und Winston Churchill, wurde sie hingerichtet – als einzige Frau, die in der Tschechoslowakei in einem politischen Prozess zum Tode verurteilt und exekutiert wurde.


Historiker schätzen, dass nach dem kommunistischen Umsturz 1948 rund 250 Menschen aus politischen Gründen hingerichtet wurden. Weitere mindestens 4.500 starben in Gefängnissen und Arbeitslagern – infolge von Misshandlungen oder katastrophalen Haftbedingungen.

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