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Tschechische Wirtschaft nimmt weiter Fahrt auf – BIP wächst im ersten Quartal spürbar

Besonders die steigenden Konsumausgaben der privaten Haushalte wirkten als Wachstumstreiber

Foto: Christopher Burns | Unsplash
Foto: Christopher Burns | Unsplash

Die tschechische Wirtschaft ist mit neuem Schwung ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal 2025 legte das Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, im Jahresvergleich stieg es um 2,2 Prozent. Besonders der private Konsum und steigende Lagerbestände trugen zum Wachstum bei – auch wenn der Außenhandel weiterhin bremst.


Die tschechische Wirtschaft hat zum Jahresbeginn deutlich an Dynamik gewonnen. Wie das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) in seinem aktualisierten Schätzwert mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent. Im Jahresvergleich legte die Wirtschaftsleistung um 2,2 Prozent zu.


Auch die Bruttowertschöpfung (BWS), ein weiterer zentraler Indikator der Wirtschaftsaktivität, legte zu – im Quartalsvergleich um 1,3 Prozent, im Jahresvergleich um 2,5 Prozent. Besonders der Industriesektor trug mit einem Plus von 1,6 Prozent zur positiven Entwicklung bei. Auch das Baugewerbe (+3,4 %), der Informations- und Kommunikationsbereich (+2,0 %) sowie das Finanz- und Versicherungswesen (+5,9 %) verzeichneten deutliche Zuwächse. Einziger negativer Ausreißer war die Gruppe Handel, Verkehr, Gastgewerbe und Beherbergung, die um 0,6 % schrumpfte.


Im Jahresvergleich profitierten fast alle Wirtschaftsbereiche – die Industrie allein steuerte 0,4 Prozentpunkte zum Wachstum der BWS bei, Handel und Tourismus 0,5 Prozentpunkte. "Insgesamt zeigen sich die Unternehmen wieder robuster und investitionsfreudiger als noch vor einem Jahr", kommentiert die Entwicklung ein Branchenexperte.


Auf der Nachfrageseite wurden die positiven Quartalszahlen laut dem Tschechischen Statistikamt, vor allem durch höhere Konsumausgaben der Haushalte und gestiegene Investitionen gestützt. Dagegen gingen staatliche Ausgaben leicht zurück, was das Wachstum etwas bremste. Der Einfluss des Außenhandels war in diesem Quartal neutral – im Gegensatz zum Vorjahr, als das Handelsdefizit ein stärkeres Hemmnis darstellte.


Im Detail legten die Konsumausgaben der privaten Haushalte gegenüber dem Vorquartal um 0,1 % zu, im Jahresvergleich sogar um 2,5 %. Die Ausgaben der öffentlichen Hand gingen im Quartalsvergleich um 1,5 % zurück, lagen jedoch noch immer 1,9 % über dem Niveau des Vorjahres.


Die Investitionen, also die Bruttoanlageinvestitionen, stiegen im Quartalsvergleich um 1,1 %, waren aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,6 % rückläufig. Hauptursache hierfür waren geringere Investitionen in Maschinen, Ausrüstungen und Fahrzeuge. Dagegen wurde mehr in Gebäude und bauliche Anlagen investiert. Die Vorratsveränderung lag bei -4,6 Milliarden Kronen, was allerdings eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr bedeutet.


Der Außenhandel lieferte ein gemischtes Bild: Zwar stieg der Export im Vergleich zum Vorquartal real um 2,8 % und im Jahresvergleich um 3,6 %, vor allem dank höherer Ausfuhren von elektrischen Geräten und Maschinen. Gleichzeitig erhöhte sich jedoch auch der Import – im Quartalsvergleich um 2,1 %, im Jahresvergleich sogar um 4,6 %. Das Saldo des Waren- und Dienstleistungsverkehrs lag bei 140,8 Milliarden Kronen und damit leicht über dem Vorjahreswert.

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