Tschechische Industrie legt im Mai im Vergleich zum Vorjahr zu – Auftragseingang steigt deutlich
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Der Zuwachs ist teilweise auf die niedrige Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zurückzuführen

Die tschechische Industrie hat im Mai 2025 leicht zugelegt. Getragen wurde das Wachstum vor allem von Auslandsaufträgen und der Automobilproduktion. Im EU-Vergleich zeigt sich ein gemischtes Bild.
Die Industrieproduktion in Tschechien ist im Mai 2025 im Vergleich zum Vorjahr real um 2,2 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vormonat ging sie allerdings um 1,6 Prozent zurück. Auch bei den Neuaufträgen verzeichnete die Industrie ein kräftiges Plus: Der Auftragseingang stieg im Jahresvergleich um 5 Prozent.
Wie das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) mitteilt, ist der Zuwachs teilweise auf die niedrige Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zurückzuführen, insbesondere im Bereich der Energieerzeugung. Einen weiteren Impuls lieferte die Produktion von sonstigen Transportmitteln und Ausrüstungen – hier wurden größere Langzeitaufträge abgeschlossen. Auch die Herstellung elektrischer Ausrüstungen wirkte sich positiv aus. Dagegen verzeichnete die Produktion von Computern, elektronischen und optischen Geräten einen Rückgang. Insgesamt legte das verarbeitende Gewerbe gegenüber dem Mai 2024 um 1,5 Prozent zu.
Deutliches Plus bei Auslandsaufträgen
Der Auftragseingang in den beobachteten Branchen erreichte im Mai einen Zuwachs von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem Auslandsaufträge legten mit 7,2 Prozent deutlich zu, während die inländischen Aufträge um 1 Prozent stiegen. Im Vergleich zum April gingen die Bestellungen allerdings um 3,9 Prozent zurück. „Besonders die Kfz-Produktion trug zum Auftragswachstum bei, was ebenfalls durch die niedrige Vorjahresbasis beeinflusst wurde. Auch in der Metallverarbeitung sowie in der Produktion elektrischer Geräte stieg der Auftragseingang spürbar“, erklärte Irena Stupňánková vom tschechischen Statistikamt ČSÚ.
Der durchschnittliche Personalbestand in der Industrie ging im Mai im Jahresvergleich um 2 Prozent zurück.
Ein Blick auf die europäische Entwicklung zeigt: Laut Eurostat stieg die Industrieproduktion in der EU27 im April 2025 gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent. Besonders starke Zuwächse meldeten Irland (+18,4 %) und Finnland (+10,2 %). Tschechien lag mit einem Plus von 2,0 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Deutschland hingegen verzeichnete einen Rückgang um 2,4 Prozent. Die stärksten Einbrüche gab es in Dänemark (-11,6 %) und Bulgarien (-10,5 %). Branchenbezogen stieg die Produktion von pharmazeutischen Erzeugnissen am stärksten (+7,7 %), während die Bekleidungsherstellung mit einem Rückgang von 6,7 Prozent den größten Rückgang verzeichnete.
Die Eurostat-Daten für Mai 2025 werden voraussichtlich am 15. Juli veröffentlicht.