Tereza Hrochová schreibt tschechische Laufsportgeschichte beim Birell 10k Night Race in Prag
- Tschechien News
- vor 21 Minuten
- 2 Min. Lesezeit
Die Tschechin verbesserte den Landesrekord im 10-km-Straßenlauf um eindrucksvolle 28 Sekunden

Prag wurde am Samstagabend zum Schauplatz tschechischer Leichtathletikgeschichte: Tereza Hrochová lief beim Birell 10k Night Race einen neuen Nationalrekord von 31:38 Minuten. Mit perfekter Taktik, einem starken Pacemaker und der Unterstützung tausender Fans setzte sie ein deutliches Ausrufezeichen.
Beim Birell Grand Prix 2025 verwandelten sich am Samstagabend die Straßen von Prag in ein Laufparadies. Tereza Hrochová nutzte die besondere Atmosphäre, um sich in die Geschichte der tschechischen Leichtathletik einzutragen. Mit jedem Schritt überwand sie Müdigkeit und Zweifel – bis die Uhr bei 31:38 Minuten stehenblieb, ein neuer tschechischer Rekord über 10 km.
Doch Rekorde fallen nicht einfach vom Himmel. Hrochovás Rekordlauf war das Ergebnis minutiöser Planung, Top Gegner und strategischer Anpassungen. „Übertreib es nicht, du gehst zu schnell“, mahnte ihr legendärer Pacemaker Vít Pavlišta, der sie während des gesamten Rennens begleitete.
Hrochová, zweifache Olympiateilnehmerin im Marathon, belegte beim Rennen den zweiten Platz hinter der Französin Alessia Zarbo und verbesserte den tschechischen Rekord um eindrucksvolle 28 Sekunden – eine Leistung, die in Prag für Furore sorgte. Pacemaker Pavlišta, selbst fünfzehnmaliger nationaler Meister, spielte dabei eine Schlüsselrolle: Er setzte das Tempo, gab Hinweise und hielt die Läuferin auf Kurs.

Die Taktik der Athletin war klar: Das erste Teilstück aggressiver laufen, insbesondere nachdem sie wusste, dass Zarbo teilnehmen würde. Die zweite Hälfte des Kurses verlangte aufgrund von Kopfsteinpflaster, engen Kurven und leichten Anstiegen besondere Aufmerksamkeit. „Man muss auf den Untergrund achten, auf die Straßenbahnschienen, jeden Schritt kalkulieren“, erklärt Hrochová.
Die Kommunikation mit Pavlišta war eng: Zwischenzeiten wurden durchgegeben, Reaktionen auf die körperliche Verfassung diskutiert. Rund um Kilometer neun wurde Hrochová bewusst, dass sie auf Rekordkurs war – bestätigt durch Pavlišta und den Ansager des Rennens.
Der Zieleinlauf am Náměstí Republiky war ein emotionaler Moment. Trotz der Erschöpfung spürte Hrochová die Begeisterung der Zuschauer: „Die Menschen haben eine wirklich großartige Atmosphäre geschaffen“, erzählt sie.
Die Bedingungen hätten kaum besser sein können: kühler als im Vorjahr, trockenes Kopfsteinpflaster, kaum Wind – ideale Voraussetzungen für Rekorde. Und nach dem Zieleinlauf? „Das Erste, was mir durch den Kopf ging: Es ist ein nationaler Rekord.“ Alles andere setzte erst später ein.

Doch Hrochová denkt bereits weiter. Gemeinsam mit ihrem Trainer Vladimír Bartůněk plant sie, die Zeit noch weiter zu verbessern. Obwohl der Marathon ihre Hauptdisziplin bleibt, gewinnt die 10-km-Strecke zunehmend an Bedeutung – angenehmer als die Qualen der 1500-Meter-Bahnrennen, aber dennoch herausfordernd genug, um ihre Form zu testen.
Und die Belohnung für diese außergewöhnliche Leistung? Einmal keine Rüge vom Trainer – ein seltener Moment der Zufriedenheit nach einem langen Rennen. Essen konnte sie kaum – Dopingkontrolle bis spät in die Nacht, dann improvisierte Kost aus Obst und Brei. Kleine Details, die zeigen, dass große Leistungen oft von weiteren kleinen Opfern begleitet werden.