Prag plant Konzept für besser zugängliche öffentliche Toiletten
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- vor 3 Stunden
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Am häufigsten werden derzeit Toiletten in Einkaufszentren genutzt, die für ihre Sauberkeit geschätzt werden

Prag will das Netz öffentlicher Toiletten deutlich verbessern. Die Stadt hat ein Konzept in Auftrag gegeben, das für mehr Sauberkeit, Barrierefreiheit und eine bessere Verteilung sorgen soll. Ziel ist es, dass niemand weiter als 300 Meter zur nächsten Toilette gehen muss.
Die Stadtverwaltung von Prag hat am Montag die Erarbeitung eines umfassenden Konzepts zur Zugänglichkeit öffentlicher Toiletten beschlossen. Das Institut für Stadtplanung und Entwicklung (IPR) soll nun auf Grundlage einer bereits vorliegenden Analyse einen Plan erstellen, der sicherstellt, dass im gesamten Stadtgebiet genügend Toiletten in angemessenem Zustand zur Verfügung stehen.
Ziel ist es, dass Bürger künftig innerhalb von maximal 300 Metern Zugang zu einer öffentlichen Toilette haben – derzeit ist das jedoch nur in wenigen Teilen der Stadt der Fall. „Die Analyse untersucht verschiedene Modelle – von neuen Anlagen über die Öffnung bestehender Toiletten in öffentlichen Gebäuden bis hin zur Kooperation mit Cafés oder Einkaufszentren“, erklärte Petr Hlaváček, Prags stellvertretender Oberbürgermeister für Stadtentwicklung.
Laut der Untersuchung nutzen Prager am häufigsten Toiletten in Einkaufszentren, die für ihre Sauberkeit geschätzt werden. Allerdings seien diese häufig kostenpflichtig – ein Problem sowohl für Menschen mit geringem Einkommen als auch für jene, die kein Bargeld bei sich tragen. Denkbar wäre daher, dass auch Restaurants und Cafés ihre Toiletten unter klaren Bedingungen für die Öffentlichkeit zugänglich machen.
„Der Bau neuer städtischer Toiletten wäre teuer und langwierig, zudem müsste die Stadt deren Betrieb übernehmen. Sinnvoller ist es, mit Betrieben zusammenzuarbeiten, die ihre sanitären Anlagen kostenfrei zur Verfügung stellen – selbstverständlich barrierefrei“, sagte Adam Zábranský, Stadtrat für Vermögensverwaltung, Transparenz und Gesetzgebung.
Prags Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda betonte die gesellschaftliche Bedeutung des Vorhabens: „Die Verfügbarkeit öffentlicher Toiletten mag wie eine Kleinigkeit erscheinen, doch sie hat großen Einfluss auf die Lebensqualität. Prag soll eine Stadt sein, in der sich Menschen wohlfühlen können – und das im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt.“
Der Direktor des Instituts für Stadtplanung, Ondřej Boháč, ergänzte, dass die erste Phase der Arbeit – eine umfassende Studie – nun abgeschlossen sei. Diese habe gezeigt, dass Bürgern vor allem zwei Dinge wichtig sind: gute Erreichbarkeit und Sauberkeit. Die nächste Projektphase soll nun konkrete Vorschläge liefern, wo und in welchem Umfang neue öffentliche Toiletten entstehen sollen und wie sie gestaltet werden könnten.








