Mit dem Fortschritt der Digitalisierung der Unternehmen stiegen aber auch die Cyberattacken

Immer mehr Unternehmen in Tschechien nutzen moderne digitale Technologien, doch bei den meisten Indikatoren liegt das Land weiterhin unter dem EU-Durchschnitt. Immer mehr Firmen starten Online-Shops, und die Nutzung künstlicher Intelligenz nimmt zu.
Der Anteil der Unternehmen in Tschechien mit 10 oder mehr Beschäftigten, die mit Geschwindigkeiten von über 100 Mbit/s ans Internet angeschlossen sind, stieg von 35 % im Jahr 2020 auf 46 % im Jahr 2024. Dennoch liegt Tschechien weiterhin unter dem EU27-Durchschnitt, bei dem 65 % der Unternehmen über einen Breitband-Internetzugang verfügen. Unternehmen in Dänemark haben seit langem die schnellsten Internetanschlüsse: Im vergangenen Jahr verfügten mehr als 90 % der Firmen über Anschlüsse mit maximalen Downloadgeschwindigkeiten von mehr als 100 Mbit/s. Online-Shops in Tschechien: Über dem EU-Durchschnitt
In Tschechien haben 19 % der Unternehmen mit 10 oder mehr Beschäftigten im Jahr 2023 Verkäufe über ihre eigene Webseite oder mobile App getätigt, was leicht über dem EU-Durchschnitt von 18 % liegt. Der höchste Anteil von Unternehmen mit einer eigenen Verkaufswebsite oder App ist in Malta (31 %) und Irland (30 %) zu verzeichnen.
Firmen vertreiben ihre Waren und Dienstleistungen nun auch häufiger über Online-Marktplätze: Im Jahr 2023 nutzten 8 % der Unternehmen in Tschechien diese Vertriebsform (der EU-Durchschnitt liegt bei 9 %). Litauen ist mit 35 % der Unternehmen, die über Online-Marktplätze verkaufen, unangefochtener Spitzenreiter. Besonders im Tourismussektor werden diese Plattformen intensiv genutzt, um Dienstleistungen anzubieten.
Nutzung von Künstlicher Intelligenz in tschechischen Unternehmen steigt
Die Nutzung von Maschinen, Programmen und Systemen mit künstlicher Intelligenz durch Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten in Tschechien stieg von 6 % im Jahr 2023 auf 11 % im Jahr 2024. Trotzdem liegt das Land weiterhin unter dem EU27-Durchschnitt von 13 %. Unter den EU-Ländern wurde künstliche Intelligenz am häufigsten von Unternehmen in Dänemark (28 %) eingesetzt, gefolgt von einem Viertel der Unternehmen in Belgien und Schweden. Am wenigsten nutzten Unternehmen in Rumänien (3 %) diese Technologien. Große Unternehmen arbeiten eher langfristig mit künstlicher Intelligenz: In Tschechien sowie im EU-Durchschnitt taten dies 2024 41 % der Großunternehmen, während in Finnland 70 % der Großunternehmen KI-Technologien einsetzen. Technologien wie fortgeschrittene Textverarbeitung, Text- oder Spracherzeugung und maschinelles Lernen werden dabei am häufigsten genutzt.
Mit dem Fortschritt der Digitalisierung der Unternehmen stiegen aber auch die Cyberattacken. In den Ländern der EU hatten 22 % der Unternehmen im Jahr 2023 mindestens einen Cybersicherheitsvorfall zu verzeichnen; in Tschechien waren es 27 %. Der höchste Anteil wurde in Finnland (42 %) und Polen (32 %) registriert. Im Gegensatz dazu berichteten nur 12 % der Unternehmen in der Slowakei und Österreich, dass ihre IT-Systeme von Sicherheitsbedrohungen betroffen waren. EU-weit hatten durchschnittlich 19 % der Unternehmen einen Sicherheitsvorfall, der zur Nichtverfügbarkeit ihrer IT-Dienste führte.