Tschechien liegt im europäischen Ländervergleich auf dem unrühmlichen vorletzten Platz, was Leistbarkeit angeht
Die Tschechische Republik zählt weiterhin zu den europäischen Ländern, in denen der Erwerb von Eigenheimen trotz eines Rückgangs der Immobilienpreise eine finanzielle Herausforderung darstellt. Besonders prekär ist die Lage in Prag und Brünn, wo sich einige junge Menschen selbst Hypothekendarlehen aufgrund der exorbitanten Preise nicht leisten können. Angesichts der hohen Wohnkosten suchen viele nun nach Alternativen in den Vororten.
Insbesondere 2-Zimmer-Wohnungen erfreuen sich großer Beliebtheit, vor allem bei jungen Menschen oder Paaren, die ihre erste Wohnung suchen. Junge Leute interessieren sich vor allem für kleinere, erschwinglichere Wohnungen. Die Nachfrage nach einfachen Wohnungen, die für eine oder drei Personen geeignet sind, ist entsprechend groß, berichtet der Nachrichtensender ČT24.
Die erschwinglichsten 2-Zimmer-Wohnungen finden sich in Ústí nad Labem, wo eine durchschnittliche 55 Quadratmeter große Wohnung etwa 1,9 Millionen kostet. Auch Ostrava (2,3 Millionen) und Karlovy Vary (2,4 Millionen) gehören zu den kostengünstigsten Städten. Pardubice hingegen (ca. 3,7 Millionen) ist die drittteuerste Stadt, während Brünn (über fünf Millionen) und Prag (über sechs Millionen) die Spitzenreiter sind.
Im Durchschnitt benötigt man dreizehn Bruttojahresgehälter, um eine vergleichbare Wohnung in der Tschechischen Republik zu erwerben. Damit liegt Tschechien im europäischen Ländervergleich auf dem unrühmlichen vorletzten Platz, was die Leistbarkeit angeht.
Wegen der hohen Wohnungspreise in Prag und Brünn suchen viele Menschen verstärkt nach Alternativen in den umliegenden Städten. Laut Immobilienmaklern ist das Interesse an Städten wie Kladno, Mělník, Beroun oder Slavkov u Brna in den letzten zwei Jahren um mehr als ein Drittel gestiegen. Laut Bauträgern aber nimmt derzeit aufgrund gesunkener Zinssätze das Interesse an Hypotheken auch in Großstädten wieder zu.