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Tschechien führt ab 2024 neues Punktesystem ein und verschärft Strafen für schwere Verstöße

Bei erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitungen kann die Polizei den Führerschein für bis zu anderthalb Jahre entziehen

Tschechien führt ab 2024 neues Punktesystem ein und verschärft Strafen für schwere Verstöße
Foto: Policie České republiky

Mit Beginn des neuen Jahres tritt in der Tschechischen Republik ein überarbeitetes Punktesystem in Kraft, das Teil der Novelle des Straßenverkehrsgesetzes ist. Die Reform führt zu höheren Strafen für schwere Verstöße, und es werden mehr Punkte sowohl vor Ort als auch im Ordnungswidrigkeitenverfahren vergeben. Das neue System sieht nur noch drei verschiedene Strafpunktesätze vor: zwei, vier oder sechs Punkte, abhängig von der Schwere des Verstoßes.


Ein Beispiel verdeutlicht die Auswirkungen der Neuerungen: Ein Autofahrer, der in einem Dorf mit 15 km/h zu schnell unterwegs ist, müsste nach dem neuen Punktesystem das Dreifache der bisherigen Strafe zahlen. Dies bedeutet höhere Geldbußen, insbesondere für häufige und schwere Verstöße.


„Im Prinzip geht es meistens um dieselben Verstöße. Es geht um zu hohe Geschwindigkeit, Alkohol oder Telefonieren am Steuer", sagt Tomáš Neřold, der Leiter von BESIP* gegenüber dem Nachrichtenportal iROZHLAS.


Telefonieren am Steuer wird nun beispielsweise mit vier Punkten bestraft, und das Bußgeld vor Ort erhöht sich auf 3.500 CZK. Im Verwaltungsverfahren kann die Strafe bis zu 10.000 CZK betragen. Auch bei Geschwindigkeitsübertretungen sind strengere Strafen vorgesehen, wobei ein Fahrer im Verwaltungsverfahren bis zu 25.000 CZK zahlen kann. Bei erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitungen kann die Polizei den Führerschein für bis zu anderthalb Jahre entziehen.


Die Strafe für die Verweigerung eines Alkohol- oder Drogentests wird ebenfalls verschärft. Ein Fahrverbot von bis zu drei Jahren und eine Geldstrafe von bis zu 75.000 CZK können die Konsequenzen sein. Das Verkehrsministerium betont, dass das neue Punktesystem darauf abzielt, vorsätzliche Verstöße zu bestrafen, die die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gefährden, und nicht, anständige Fahrer unnötig zu schikanieren.



*BESIP ist die Koordinierungsstelle für Verkehrssicherheit in der Tschechischen Republik

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