Bis 1985 beleuchteten über 9.000 Gaslaternen die Straßen und Plätze der tschechischen Hauptstadt
In der Vorweihnachtszeit bietet sich in Prag eine einzigartige Gelegenheit, einen Laternenanzünder auf der Karlsbrücke zu treffen. Von Sonntag, dem 3. Dezember, bis Samstag, dem 23. Dezember, haben Bürger und Besucher die Möglichkeit, die fast vergessene Tradition, des Anzünden von Gaslaternen auf Prags bekanntester Brücke zu erleben. Der Prager Laternenanzünder in historischer Uniform beginnt täglich während der Adventszeit gegen 16:05 - 16:15 Uhr die Gaslaternen auf der Karlsbrücke und dem Křížovnické náměstí von Hand anzünden.
Die Zeremonie beginnt mit den Gaslaternen auf der rechten Seite am Křížovnického náměstí, dann setzt er seine Route auf der rechten Seite der Karlsbrücke in Richtung Kleinseite fort. Bei den Brückentürmen auf der Prager Kleinseite (Malostranské mostecké věže) angekommen, kehrt er um und entzündet die Gaslampen auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke, die in Richtung Altstadt führt. Abschließend entfacht er die verbleibenden Gaslaternen auf dem Křížovnické náměstí (Kreuzplatz).
Der Laternenanzünder trägt dabei stolz seine historische Uniform eines Prager Laternenanzünders aus dem späten 19. Jahrhundert - einen schwarzen langen Wollmantel mit dekorativen Messingknöpfen, einen roten Umhang sowie eine schwarze Mütze mit einem "Prager" Laternenabzeichen.
1847 begann man in Prag mit der Einführung von Gaslaternen für die Straßenbeleuchtung. Bis 1985 beleuchteten über 9.000 Gaslaternen die Straßen und Plätze der tschechischen Hauptstadt. Die Umstellung auf elektrisches Licht erfolgte erst im April 1985, wobei die letzten Lampen die achtarmigen Masten auf dem Hradschin und in der Loretánská Straße waren. Diese festliche Zeremonie auf der Karlsbrücke ermöglicht es den Menschen, die romantische Atmosphäre vergangener Zeiten wiederzuentdecken und den Charme der Gaslaternen in vollem Glanz zu erleben.
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