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Erste VRT Strecke in Tschechien rückt näher – Umweltministerium gibt grünes Licht für „Mährische Pforte“

Der geplante Abschnitt ist rund 63 Kilometer lang und soll künftig die Hauptverbindung zwischen Prag, Brünn und Ostrava ergänzen

Erste VRT Strecke in Tschechien rückt näher – Umweltministerium gibt grünes Licht für „Mährische Pforte“
Foto: Ministerstvo dopravy ČR

Tschechien steht vor dem Einstieg ins Zeitalter der Hochgeschwindigkeitsbahnen: Die geplante Strecke „Moravská brána“ hat die Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgreich bestanden. Mit dem positiven Bescheid des Umweltministeriums kann das Projekt nun in die nächste Phase übergehen.


Der tschechische Hochgeschwindigkeitsverkehr hat einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht: Das Umweltministerium hat dem geplanten Abschnitt der Strecke „VRT Moravská brána“ zwischen Prosenice und Ostrava-Svinov ein positives Gutachten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) ausgestellt. Damit steht fest: Die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke des Landes kann in die nächste Phase übergehen – den Grunderwerb durch die Eisenbahnverwaltung (Správa železnic). Für die künftige Modernisierung des tschechischen Eisenbahnnetzes ist das ein echter Meilenstein.


„Die Genehmigung der EIA bringt uns dem Ziel einer Hochgeschwindigkeitsstrecke ein großes Stück näher. Sie wird die Kapazität der Bahninfrastruktur in Mähren deutlich erhöhen“, erklärt Verkehrsminister Martin Kupka. Besonders hervor hebt er, dass der Bau des Abschnitts von Brodek u Přerova bis Ostrava im Rahmen eines PPP-Modells (Public Private Partnership) erfolgen soll – ein Novum im tschechischen Eisenbahnwesen.


Die Umweltprüfung war umfangreich. Das Ministerium überprüfte unter anderem, ob die gesetzlichen Grenzwerte für Lärm und Luftqualität eingehalten werden, und bewertete die Auswirkungen auf lokale Ökosysteme. Das Ergebnis ist klar: „Die Umweltauswirkungen des geplanten Eisenbahnbetriebs sind akzeptabel und überschreiten keine gesetzlichen Grenzwerte“, sagte Umweltminister Petr Hladík. Eine Ausnahme bildet der Eingriff in ein Schutzgebiet des europäischen Natura-2000-Netzwerks – dieser Punkt wird in einem gesonderten Verfahren nach dem Naturschutzgesetz behandelt.


Das Ministerium knüpft seine Zustimmung an 61 verbindliche Auflagen, mit denen mögliche folgen für die Umwelt kompensiert oder minimiert werden müssen – ein deutliches Zeichen dafür, dass Nachhaltigkeit in der Planung eine zentrale Rolle spielt.


Der geplante Abschnitt ist rund 63 Kilometer lang und soll künftig die Hauptverbindung zwischen Prag, Brünn und Ostrava ergänzen. Eine grenzüberschreitende Erweiterung Richtung Katowice und Warschau ist ebenfalls vorgesehen – ein strategisch wichtiger Anschluss an das europäische Schnellbahnnetz.


Gebaut und betrieben werden soll die Strecke im Rahmen eines öffentlich-privaten Partnerschaftsmodells – ein Finanzierungsmodell, das in Westeuropa längst etabliert ist, für Tschechien jedoch Neuland bedeutet. Sollte das Pilotprojekt gelingen, könnte es zum Vorbild für weitere Infrastrukturprojekte im Land werden.


Die Hochgeschwindigkeitsstrecken (VRT) sind die Zukunft des tschechischen Bahnverkehrs. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h sollen sie zur Stärkung der Wirtschaft, zur Verbesserung der Lebensqualität und zu einer umweltfreundlicheren Mobilität im ganzen Land beitragen.

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