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Zwei neue Namen für eine Haltestelle: Pražské Jezulátko und Tyršův dům ersetzen Hellichova

Zwei neue Namen sollen für mehr Orientierung in Prag sorgen – und gleichzeitig religiöse und kulturelle Wahrzeichen ehren

Zwei neue Namen für eine Haltestelle: Pražské Jezulátko und Tyršův dům ersetzen Hellichova
Foto: Pražská integrovaná doprava

Auf der Prager Kleinseite ändert sich ab heute eine vertraute Adresse im Netz des öffentlichen Verkehrs. Die bisher einheitlich benannte Haltestelle „Hellichova“ wird aufgeteilt – und würdigt fortan zwei bedeutende Orte des Stadtteils.


Auf der Prager Kleinseite (Malá Strana) kommt es zu einer ungewöhnlichen, aber durchdachten Änderung im Netz des öffentlichen Nahverkehrs: Die bisher einheitlich benannten Straßenbahnhaltestellen Hellichova werden umbenannt – künftig trägt jede Fahrtrichtung einen eigenen Namen. Die Initiative dazu ging von lokalen Kirchengemeinden und Sokol-Vereinen aus.


Ab Samstag, dem 28. Juni 2025 – mit Beginn des Sommerfahrplans – wird die Haltestelle in Richtung Újezd den Namen Pražské Jezulátko (Prager Jesulein) tragen, während die gegenüberliegende Richtung künftig als Tyršův dům bezeichnet wird. Die beiden Haltepunkte, die bislang unter demselben Namen firmierten, liegen rund 200 Meter voneinander entfernt – auch dies war ein Anlass für die Umbenennung.


Das Prager Jesulein, eine weltbekannte Holzfigur des Jesuskindes, befindet sich in der Kirche Maria vom Siege und zieht vor allem viele spanischsprachige Touristen an. Der neue Haltestellenname soll dabei helfen, den Weg zur Kirche besser zu finden – und zugleich die religiöse und kulturelle Bedeutung des Ortes hervorheben.


„Ich freue mich sehr, dass wir die Umbenennung nach langen Diskussionen endlich umsetzen konnten“, sagt Jan Wolf, Vorsitzender des Kulturausschusses der Stadt Prag. „Das verbessert die Orientierung für Besucher und würdigt die Rolle des Jesuleins in der Prager Geschichte. Mein Dank gilt auch allen, die sich um die barrierefreie Neugestaltung des Platzes und der Kirche verdient gemacht haben.“


Auch der neue Name Tyršův dům, in Fahrtrichtung Malostranské náměstí, ist ein Zeichen der Anerkennung: Das Gebäude ist Sitz der Tschechischen Sokolgemeinschaft, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Zum Anlass der Umbenennung haben die Prager Sokol-Mitglieder die Haltestelle symbolisch geschmückt.


„Diese neue Haltestelle ist das schönste Geburtstagsgeschenk für den Sokol“, sagt Martin Chlumský, Vorsitzender (Starosta) der Tschechischen Sokolgemeinschaft. „Viele lokale Gruppen haben sich über Jahre für diese Änderung eingesetzt – gemeinsam haben wir es nun geschafft. Die neue Bezeichnung ist ein würdiger Abschluss unserer Jubiläumsfeierlichkeiten und eine Anerkennung für die Bedeutung des Tyršův dům für Prag und das ganze Land.“


Der Termin 28. Juni wurde auch aus praktischen Gründen gewählt: Weil zum Ferienbeginn ohnehin neue Fahrpläne in Kraft treten, bleiben die Umstellungskosten für das Informationssystem gering. Ein symbolischer Akt wird das Ganze zusätzlich krönen: Nach dem Sonntagsgottesdienst am 29. Juni findet an der Haltestelle Pražské Jezulátko eine feierliche Segnung statt – mit Beteiligung der Pfarrgemeinde von Maria vom Siege.

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