Kampagnen und Investitionen sollen Sicherheit erhöhen
Seit Jahresbeginn haben tragische Unfälle auf den tschechischen Bahnstrecken bereits 155 Menschenleben gefordert. Die Ursachen liegen oft in der Unaufmerksamkeit der Autofahrer und Fußgänger oder im gefährlichen Überqueren der Gleise an ungesicherten Stellen. Laut der Eisenbahnverwaltung (SŽ) ist auch das freiwillige Beenden des Lebens ein trauriger Faktor in der Statistik. Die Eisenbahnverwaltung hat daher umfassende Kampagnen gestartet, die verschiedene Risikoszenarien aufzeigen sollen.
Allein in den letzten Tagen gab es mehrere Zusammenstöße zwischen Zügen und Autos in den Regionen Vyškov, Ústí nad Labem, Jablonec und Strakonice. Die Gesamtbilanz seit Anfang des Jahres beläuft sich auf mehr als 800 Unfälle im tschechischen Bahnnetz. „Viele Unfälle ereignen sich auf regionalen Strecken, die nur am Wochenende oder saisonal bedient werden. Die Fahrer sind oft überrascht, dass hier überhaupt ein Zug fährt“, erklärte Nela Eberl Friebová, Sprecherin der SŽ (Eisenbahnverwaltung), gegenüber dem Nachrichtensender ČT24.
In Mittelböhmen geschehen die meisten Vorfälle, was auf das dichte Bahnnetz und die hohe Zugfrequenz in der Region zurückzuführen ist.
Der kritischste Zeitraum des Jahres waren die Monate April bis Juli, in denen die Todeszahlen über zwanzig pro Monat lagen.
In den Kampagnen fordert die SŽ Autofahrer und Fußgänger dazu auf, sich strikt an die Regeln an Bahnübergängen zu halten und insbesondere bei blinkenden Schranken zu warten.
Zusätzlich zu den Kampagnen investiert die Bahnverwaltung auch erheblich in die Sicherheit an Bahnübergängen. Für 2024 wurden fast zwei Milliarden CZK bereitgestellt, wobei Übergänge an Straßen der Klassen I bis III höchste Priorität genießen. Trotz der Investitionen kam es an diesen Übergängen in diesem Jahr bereits zu neunzehn Todesfällen.
Die tschechischen Bahnen setzen damit auf eine Kombination aus Bewusstseinsbildung und Sicherheitsausbau, um das Risiko an Bahnübergängen zu minimieren und weitere Tragödien zu verhindern.