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Tschechischer Regierungschef Fiala: Putin verdreht Geschichte

Fiala reagierte damit auf die Rede Putins bei den Feierlichkeiten zum Jahrestag des Kriegsendes auf dem Moskauer Roten Platz

Foto: Tschechischer Premierminister Petr Fiala (ODS)


Prag (dpa) - Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, Geschichte und Gegenwart gezielt zu verdrehen. «Es ist sinnlos, sich gegen jede einzelne Lüge zu verwehren, die in Moskau zu hören war», sagte der Regierungschef am Montag. Zuvor hatte Putin in einer Rede zum 77. Jahrestag des russischen Sieges über Nazideutschland den Krieg gegen die Ukraine gerechtfertigt.


«Diese Rede hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass der Westen geschlossen und rasant gegen den Aggressor vorgeht», betonte Fiala. Der 57-Jährige steht seit Dezember an der Spitze einer Koalition aus liberalen und konservativen Parteien. Der Nato- und EU-Mitgliedstaat Tschechien hat seit Ende Februar mehr als 330 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.


Derweil beschloss der Stadtrat in Prag, dem Sowjetmarschall Iwan Konew (1897-1973) die Ehrenbürgerschaft zu entziehen. Seine Rolle ist in Tschechien umstritten. Zwar war Konew im Frühjahr 1945 an der Befreiung Böhmens von der deutschen Besatzung beteiligt, er spielte aber auch eine Schlüsselrolle bei der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands von 1956. Bereits vor zwei Jahren hatte die Entfernung einer überlebensgroßen Statue für den Weltkriegsgeneral in Prag für Spannungen mit Moskau gesorgt.

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