Dabei steht nicht nur der Neubau im Fokus, sondern auch die Instandsetzung von leerstehenden, aber renovierungsbedürftigen Wohnungen
Im Bestreben, das Problem des bezahlbaren Wohnraums anzugehen, plant das Ministerium für regionale Entwicklung in Tschechien, den Bau von Kommunalwohnungen mit einem milliardenschwerem Programm zu fördern. Etwa 20 Prozent der Haushalte im Land leben in Mietwohnungen, sei es kommunal oder gewerblich. Die größte Anzahl solcher Wohnungen gibt es in Prag, mit über 30.000.
Ein vielversprechendes Projekt ist die Rekonstruktion des ehemaligen Bahnhofs Prag-Libeň, der in den kommenden Jahren das Zentrum eines neuen Stadtteils mit rund 2.300 Mietwohnungen werden soll, so Petr Urbánek, Direktor der Prager Entwicklungsgesellschaft gegenüber ČT24. Ähnliche Projekte sind derzeit in Prag 4, 5 und 10 in Planung, um innerhalb von sieben Jahren insgesamt 8.000 neue Wohneinheiten zu schaffen.
Das gestiegene Interesse am kommunalen Wohnungsbau in den letzten drei Jahren wird größtenteils auf die teuren Hypotheken zurückgeführt. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, hat das Ministerium für regionale Entwicklung ein Milliardenprogramm ins Leben gerufen, „Wir haben jetzt unser erstes Programm mit einer Milliarde Kronen aufgelegt. Dafür werden landesweit etwa fünfhundert neue Wohnungen gebaut. Insgesamt haben wir acht Milliarden Kronen im nationalen Erneuerungsplan für den Bau neuer Wohnungen vorgesehen.", sagt Ivan Bartoš, Minister für regionale Entwicklung.
Dabei steht nicht nur der Neubau im Fokus, sondern auch die Instandsetzung von leerstehenden, aber renovierungsbedürftigen Wohnungen. Städte wie Ždár nad Sázavou gehen diesen Weg und bieten öffentliche Wohnungen für sozial Schwache und ältere Menschen an. Jedoch gibt es wesentlich mehr Bewerber als Wohneinheiten zur Verfügung stehen.
Die meisten Gemeinden erwarten von den Mietern die ortsübliche Miete, jedoch werden auch kostengünstigere Optionen in Betracht gezogen. Besonders sollen erschwingliche Mietwohnungen für bestimmte Gruppen, wie junge Familien, ältere Menschen und Personen in strategischen Berufen wie Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleute oder Lehrer, geschaffen werden.
Trotz einer leichten Abnahme bei den Baugenehmigungen im September bleibt das Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, weiterhin im Fokus. Der Wohnungsbau insgesamt ist in den ersten 3. Quartalen zwar um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, jedoch setzen viele Gemeinden und das Ministerium auf innovative Strategien, um den Bedarf an erschwinglichem Wohnraum zu decken.