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Tschechien startet ab Januar ETCS-Vollbetrieb auf über 600 Kilometern Bahnstrecke

Autorenbild: Tschechien NewsTschechien News

Neben erhöhter Sicherheit ermöglicht ETCS in Zukunft auch höhere Zuggeschwindigkeiten

Tschechien startet ab Januar ETCS-Vollbetrieb auf über 600 Kilometern Bahnstrecke
Foto: Ministerstvo dopravy ČR

Ab Januar 2025 wird auf 622 Kilometern Gleis der Vollbetrieb des europäischen Zugsteuerungssystem ETCS aufgenommen. Nach jahrelanger intensiver Arbeit – darunter tausende Testfahrten, die Schulung hunderter Mitarbeiter und die Koordination mit den Verkehrsbetrieben – ist die Infrastruktur der Správa železnic (Tschechische Eisenbahnverwaltung) für den Start bereit. Neben erhöhter Sicherheit ermöglicht ETCS in Zukunft auch höhere Zuggeschwindigkeiten.


Die Einführung von ETCS erfolgt gemäß dem nationalen Umsetzungsplan, den die Regierung festgelegt hat. Tschechien hat sich auf Grundlage eines früheren Beschlusses der Europäischen Kommission zur Einführung von ETCS verpflichtet.


Die Umstellung auf den ausschließlichen Betrieb unter Überwachung des einheitlichen europäischen Zugsteuerungssystems wird schrittweise innerhalb von vier Wochen im Januar umgesetzt. Insgesamt werden in Zukunft 622 Eisenbahnkilometer in Tschechien mit ETCS betrieben.


„Die Einführung von ETCS ist ein äußerst komplexes Projekt, das hohe Anforderungen an die Koordination aller Beteiligten stellt – von der Správa železnic über die Hersteller der Technologie bis hin zu den Verkehrsunternehmen und deren Personal. Wie bei jeder derart umfassenden technologischen Veränderung folgt eine Phase der Feinabstimmung, damit alle Komponenten schließlich wie ein gut abgestimmtes Uhrwerk ineinandergreifen“, sagt Verkehrsminister Martin Kupka. „Tschechien gehört damit zu den ersten europäischen Ländern, die den ausschließlichen Betrieb mit ETCS auf einem derart großen Netz einführen.“

Tschechien startet ab Januar ETCS-Vollbetrieb auf über 600 Kilometern Bahnstrecke
Foto: Ministerstvo dopravy ČR

Das europäische Sicherungssystem wird künftig etwa 50.000 Züge pro Monat überwachen. Da es sich größtenteils um Schlüsselabschnitte der Hauptkorridore handelt, betrifft dies mehr als 42 Prozent der Verkehrsleistung auf dem Netz der Správa železnic. Auf dem stark befahrenen Regionalabschnitt von Olmütz nach Uničov ist der ausschließliche ETCS-Betrieb bereits seit fast zwei Jahren aktiv.


Das System wurde in 100.000 Fahrten getestet


Seit dem 1. August 2024 sind Verkehrsunternehmen verpflichtet, auf ETCS-ausgerüsteten Strecken Fahrzeuge einzusetzen, die mit einer entsprechenden Bordeinheit ausgestattet sind und von geschulten Lokführern gesteuert werden. Im Testbetrieb der zweiten Jahreshälfte wurden insgesamt mehr als 100.000 Züge überwacht. Die Einführung des europäischen Sicherungssystems hat die Sicherheit auf den Hauptkorridoren bereits vor dem Start des ETCS-Vollbetriebs deutlich erhöht. Gleichzeitig konnte die Verfügbarkeit des Systems schrittweise verbessert werden. Im November kam es nur noch bei 1,3 Prozent der Fahrten zu Verbindungsunterbrechungen.


Ab dem neuen Jahr werden täglich hunderte Fahrzeuge unter der Überwachung von ETCS verkehren. Über 1.000 Lokführer mussten geschult werden. Auch 500 Disponenten – sowohl aus den zentralen Steuerstellen in Prag und Přerov als auch Einsatzfahrdienstleiter in den Bahnhöfen – wurden mit dem System vertraut gemacht.


Einführung des Vollbetriebs von ETCS im Januar 2025:


  • Česká Třebová – Olomouc – Dluhonice – Prosenice/Přerov (ab 1. Januar 2025)

  • Břeclav – Bohumín (ab 8. Januar 2025)

  • Česká Třebová – Adamov, Modřice – Břeclav (ab 15. Januar 2025)

  • Praha-Běchovice – Pardubice – Česká Třebová (ab 22. Januar 2025)



ETCS ist ein einheitliches europäisches Zugsteuerungssystem. Bei Gefahrensituationen übernimmt es die Steuerung, bremst den Zug ab oder stoppt ihn, etwa wenn ein Lokführer ein Haltesignal übersieht. Langfristig wird ETCS die Kapazität auf den Strecken erhöhen und auf ausgewählten Abschnitten auch höhere Geschwindigkeiten ermöglichen. Dank des einheitlichen Systems wird es an den Staatsgrenzen nicht mehr notwendig sein, Lokomotiven zu wechseln, was einen reibungsloseren internationalen Verkehr ermöglicht.

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