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Tschechien News Interview: Ingo Steinweg-Whiteley übernimmt Schulleitung der Deutschen Schule Prag

Autorenbild: Tschechien NewsTschechien News

Ein Abschluss der Deutschen Schule in Prag öffnet weltweit Türen

Tschechien News Interview: Ingo Steinweg-Whiteley übernimmt Schulleitung der Deutschen Schule Prag
Foto: Ingo Steinweg-Whiteley | Deutsche Schule Prag

Ingo Steinweg-Whiteley (46) ist seit sechs Jahren Lehrer an der Deutschen Schule Prag (DSP) und übernimmt nun kommissarisch die Schulleitung. Im Gespräch mit Tschechien News erklärt er, was für ihn die DSP so besonders macht.


Wo sehen Sie die Schwerpunkte der Arbeit als neuer Schulleiter an der Deutschen Schule Prag?

Uns erwarten einige Umbrüche. Zum einen erweitern wir unseren Kindergarten und die Grundschule, zum anderen entwickeln wir unser Angebot an modernen Unterrichtsformen weiter. Ich sehe es als meine Aufgabe, Sicherheit zu geben, für gute Strukturen zu sorgen und die Weiterentwicklung der Schule so zu gestalten, dass alle hier in Ruhe arbeiten und lernen können.


Welche modernen Unterrichtsformen bietet die DSP?

Ich bin ein großer Fan von Allgemeinbildung, aber ich bin auch überzeugt davon, dass sich Schule dahin entwickeln muss, dass Schüler immer mehr eigene Schwerpunkte setzen. Wir wollen nicht so viel Frontalunterricht, sondern mehr Freiheiten, mehr Offenheit bei den Lernformen und die starke Einbindung der Schüler in ihren Entscheidungen. Wir haben in den Bereichen des selbstgesteuerten Lernens und der fächerübergreifenden Projektarbeit schon Einiges geschafft. Die Schüler bekommen mehr Freiheiten und übernehmen dabei aber auch mehr Verantwortung für ihr Handeln, ihr Lernen und alles, was damit zusammenhängt. Die Lehrer begleiten sie dabei methodisch und didaktisch als Experten, die Inhalte zu vermitteln verstehen.


Was bedeutet für Sie die Arbeit an der DSP?

Abwechslungsreichtum, ganz viel Dynamik und einfach eine ganze Menge Spaß durch internationale und vielfältige Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter der Schule. Wir haben viele verschiedene Leute mit ganz tollen Ideen. Das ist spannend und bereichernd.


Gibt es an der DSP nur Deutsch?

Nein, natürlich nicht. Dafür sind wir viel zu international. Natürlich sind wir schon stark deutsch geprägt, da wir ja auch das Deutsche Internationale Abitur anbieten und uns an deutsche Lehrpläne und Vorgaben halten. Nichtsdestotrotz bieten wir zum Beispiel auch das tschechische Abitur an und sind gleichermaßen stark tschechisch geprägt. Darüber hinaus sind unsere Schüler auch in der englischen Sprache sehr stark aufgestellt. Meiner Erfahrung nach sind die Schüler hier im Englischen sogar sehr viel stärker als an vielen Gymnasien in Deutschland.

Tschechien News Interview: Ingo Steinweg-Whiteley übernimmt Schulleitung der Deutschen Schule Prag
Foto: Deutsche Schule Prag

Welche Vorzüge hat die DSP für die Schüler?

Ich würde die Vorzüge vor allem darin sehen, dass wir das deutsche Schulsystem mit allen seinen Stärken und Abschlüssen anbieten. Die meisten unserer Schüler kommen zum Deutschen Internationalen Abitur und sind damit, das bestätigen Studien weltweit, sehr gut auf ein Universitätsstudium vorbereitet. Man kann an die Universität gehen, an die Fachhochschule oder eine Berufsausbildung machen. Man hat in Deutschland und Tschechien damit natürlich alle Möglichkeiten, aber wen es nach Amerika, England oder Korea zieht, der hat auch dort beste Chancen, weil die Qualitäten des deutschen Schulsystems international bekannt sind.


Die DSP baut gerade ihren Kindergarten und die Grundschule aus, was versprechen Sie sich davon?

Wir legen den Fokus noch stärker auf den Campus-Gedanken. Kindergarten, Grundschule und Gymnasium wachsen noch enger zusammen. Wir setzen auf die schulartübergreifende Vernetzung und Zusammenarbeit zur Förderung der Schüler. Damit helfen wir den Kindern, die bei uns ohne Deutschkenntnisse im Kindergarten oder der Grundschule anfangen, am Ende der Grundschule das Deutsch-Niveau zu erreichen, das sie für die weiterführende Schule brauchen. Dadurch entfallen einige bislang notwendige Sprachtests und der damit verbundene Druck für Kinder und Eltern gleichermaßen. Wir geben zudem mehr Familien die Möglichkeit, ihre Kinder zu uns zu schicken und reagieren so auf die gestiegene Nachfrage.


Nächstes Jahr feiert die DSP ihr 35. Gründungsjubiläum. Wo geht die Entwicklung in den folgenden Jahren hin?

Die Entwicklung geht zur Zweizügigkeit ohne getrennte deutsche und tschechische Schulzweige. Unser Ziel ist ein Bildungsweg vom Kindergarten über die Grundschule bis zum Abitur. Alle Schüler werden von Anfang an in ihren Gruppen und Klassen gemeinsam lernen, unabhängig von ihrer Muttersprache, jeweils mit der individuell benötigten sprachlichen Förderung. In ein paar Jahren werden wir zudem auf dem ganzen Campus offene Lernlandschaften haben, was uns vielfältigere Möglichkeiten für moderne Unterrichtsformen bietet. Da arbeiten die Schüler dann eher projektbezogen und können sich freier bewegen, mit ihren Ipads arbeiten, beispielsweise die Bibliothek nutzen und selbständig den Kontakt zu den Lehrern suchen, wenn sie nicht weiterkommen. Das ist die mittel- und langfristige Entwicklung. Das ist ein Weg, der sich sehr lohnt und der ganz spannend sein wird.


Die Deutsche Schule Prag gibt es seit 1990 und sie ist eine anerkannte deutsche Auslandsschule, die sowohl von der Bundesrepublik Deutschland als auch vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport der Tschechischen Republik unterstützt wird.



Deutsche Schule Prag

Schwarzenberská 700/1, Prag 5

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