Wir können es einfach nicht zulassen, dass bestimmte Erdölprodukte bei uns fehlen werden
Foto: Tschechischer Premierminister Petr Fiala (ODS)
Prag (dpa) - Bei den Verhandlungen über ein EU-Ölembargo gegen Russland hat der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala mehr Rücksichtnahme auf die Sorgen einzelner Staaten gefordert. «Wir können es einfach nicht zulassen, dass bestimmte Erdölprodukte bei uns fehlen werden», sagte der konservative Politiker am Montag in Prag vor seinem Abflug zum EU-Gipfel in Brüssel. Es gehe um «lebenswichtige Sicherheiten für die Bevölkerung». Zentraler Streitpunkt ist derzeit die Gestaltung von Ausnahmeregelungen für Länder, die besonders stark von russischem Öl abhängig sind.
Fiala kritisierte erneut, dass die EU-Kommission die Ziele des mittlerweile sechsten Sanktionspakets veröffentlicht habe, bevor es darüber eine Einigung unter den Mitgliedstaaten gegeben habe. «Es erfreut mich nicht sonderlich, wie diesmal die Verhandlungen gelaufen sind», sagte der 57-Jährige. Dennoch zeigte er sich hoffnungsvoll, dass es eine Einigung geben könne. «Wir stehen alle vor einem anspruchsvollen und teuren Umbau der Energiewirtschaft», sagte Fiala. Tschechien deckt derzeit rund die Hälfte seines Erdölbedarfs aus russischen Quellen.