Die vereinbarte Ausnahme für Pipeline-Öl gelte «ohne zeitliche Begrenzung»
Foto: Tschechischer Premierminister Petr Fiala (ODS)
Prag (dpa) - Tschechien hat die Einigung auf einen Kompromiss beim geplanten EU-Erdölembargo gegen Russland begrüßt. Das sei ein ausgezeichnetes Ergebnis nicht nur für die Europäische Union, sondern auch für sein Land, sagte Ministerpräsident Petr Fiala am Dienstag nach Angaben der Agentur CTK in Brüssel. Die entscheidenden Probleme seien gelöst worden, weil alle den Willen gezeigt hätten, eine einheitliche Position zu erreichen.
Die vereinbarte Ausnahme für Pipeline-Öl gelte «ohne zeitliche Begrenzung», betonte Fiala. Zudem werde es Tschechien für einen Übergangszeitraum von 18 Monaten ermöglicht, Raffinerieprodukte aus russischem Erdöl einzuführen - zum Beispiel aus dem benachbarten Polen. Die Einzelheiten sollen demnach in den nächsten Tagen festgelegt werden.
Tschechien deckt rund die Hälfte seines Erdölbedarfs aus russischen Quellen. Wie Ungarn ist das Land an den Südstrang der Druschba-Pipeline angeschlossen. Nach Angaben von Diplomaten sieht der Kompromiss vor, auf Drängen Ungarns hin vorerst nur russische Öl-Lieferungen über den Seeweg zu unterbinden. Transporte per Pipeline sollen zunächst weiter möglich sein.
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