Der Zusammenstoß in Pardubice ist der tragischste Frontalzusammenstoß zwischen zwei Zügen in Tschechien seit fast 30 Jahren
Nach dem schweren Zugunglück in Pardubice, bei dem vier Frauen ums Leben kamen und 27 weitere Personen verletzt wurden, kündigte die Tschechische Bahn (ČD) eine außerordentliche Überprüfung ihrer neun Liegewagen der Baureihe Bcmz an. RegioJet will seine 13 Liegewagen aus dem Verkehr ziehen. Der Unfall ereignete sich am Mittwochabend gegen 23:00 Uhr, als ein RegioJet-Schnellzug mit einem Güterzug der ČD Cargo kollidierte.
RegioJet kündigte nach dem Unfall an, alle 13 Liegewagen österreichischer Bauart aus dem Verkehr zu ziehen. Laut RegioJet sind die Rahmen des betroffenen Wagens zwischen dem ersten und zweiten Abteil bei dem Unfall in Pardubice gebrochen. „Der Bruch des Rahmens war die Ursache dafür, dass der Wagen bei dem Unfall komplett zerstört wurde und ist auch die Ursache für die Verletzten“, so ein Sprecher von RegioJet gegenüber tschechischen Medien.
Die Wagen wurden um das Jahr 1980 von der österreichischen Firma Jenbacher Werke hergestellt. Wie der Server Zdopravy.cz berichtet, hat die Tschechische Bahn (České dráhy) Ihre Schlafwagen der gleichen Bauart in den letzten fünf Jahren umfangreich modernisiert und es gibt derzeit keinen Grund, diese sofort aus dem Verkehr zu ziehen, kündigte aber eine umfangreiche Kontrolle der Wagons an.
Laut der Eisenbahninspektion hatte der Schnellzug bei dem Unfall ein Fahrverbotssignal übersehen und war auf das Gleis gefahren, auf dem sich auch der Güterzug befand. Ob es sich dabei um einen technischen Fehler oder menschliches Versagen handelte, wird derzeit untersucht. Die Schadenshöhe an beiden Zügen und der Strecke wird auf über 110 Millionen CZK geschätzt. Der Zusammenstoß in Pardubice ist der tragischste Frontalzusammenstoß zwischen zwei Zügen in der Tschechischen Republik seit fast 30 Jahren.
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