Ermittler zeigten sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der sichergestellten Fertigungslinie
Foto: Celní správa ČR
Prag (dpa) - Tschechischen Zollfahndern ist ein Ermittlungserfolg gegen die illegale Zigarettenmafia gelungen. Bei einer Razzia in der Nähe von Olomouc (Olmütz) flog eine geheime Fabrik für gefälschte Tabakprodukte auf, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte. Dabei wurden mehr als 17 Millionen Zigaretten, mehr als 25 000 Kilo Tabak und große Mengen Verpackungsmaterial sichergestellt. Zudem fand sich Bargeld in verschiedenen Währungen im Wert von umgerechnet mehr als 150 000 Euro.
Insgesamt wurden 14 Personen festgenommen, darunter vier Tschechen, ein Bulgare, ein Rumäne und acht Ukrainer. Ihnen wird Steuerhinterziehung vorgeworfen. Bei einer Verurteilung drohen ihnen den Angaben zufolge fünf bis zehn Jahre Haft. Die Ermittler zeigten sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der sichergestellten Fertigungslinie. Sie schätzten die Herstellungskapazität auf bis zu 5000 Zigaretten je Minute.
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Wie erst jetzt bekannt wurde, nahm der tschechische Zoll bereits im Frühjahr eine weitere mutmaßliche Fälscherbande hoch, die in Prag und der westlichen Region um Pilsen (Plzen) an der Grenze zu Bayern aktiv gewesen sein soll. Drei Beschuldigte befinden sich nun in Untersuchungshaft. Bei Durchsuchungen hoben die Beamten eine Tabakfabrik aus. Dabei wurden mehr als sechs Millionen gefälschte Zigaretten bekannter westlicher Marken sichergestellt. Die Fälscherware soll auch ins Ausland geliefert worden sein.