Pilsner Urquell auf Erfolgskurs: Plzeňský Prazdroj steigert 2024 Bierexport um zehn Prozent
- Tschechien News
- 28. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Die Brauerei aus Pilsen liefert Ihr Bier in nahezu 50 Länder weltweit

Plzeňský Prazdroj bleibt Zugpferd des tschechischen Bierexports: Mit fast zwei Millionen Hektolitern ging 2024 so viel Bier ins Ausland wie nie zuvor. Der traditionsreiche Brauer aus Pilsen setzt damit seinen internationalen Erfolgskurs fort – von Europa bis nach Asien.
Plzeňský Prazdroj, bekannt vor allem für seinen legendären Pilsner Urquell, hat im vergangenen Jahr seinen Bierexport kräftig gesteigert und damit seine Spitzenposition als größter tschechischer Bierexporteur bestätigt. Mit einem Exportvolumen von 1,97 Millionen Hektolitern erzielte der Brauereikonzern ein Plus von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und belieferte nahezu 50 Länder weltweit, von Deutschland und der Slowakei bis hin zu so entfernten Märkten wie Südkorea, Vietnam oder den Philippinen.
„Das Wachstum wurde vor allem durch die starke Nachfrage in der Europäischen Union getragen. Aber erfreulich ist auch, dass unsere Biere zunehmend in Ländern außerhalb Europas gefragt sind“, erklärt Roman Trzaskalik, Vertriebsdirektor bei Plzeňský Prazdroj. So stieg der Absatz etwa in Schweden um 39 Prozent, in Spanien um 29 Prozent und auf dem traditionell starken slowakischen Markt um 14 Prozent.
Unangefochtener Exportschlager bleibt das klassische Pilsner Urquell, das sich inzwischen auch in exotischen Märkten wie Singapur, Mongolei oder Island etabliert hat. Im Vorfeld der Weltausstellung EXPO 2025 in Osaka setzt das Unternehmen verstärkt auf internationale Markenpräsenz: „Wir freuen uns, dass wir im kommenden Jahr in Japan vertreten sind – und dort nicht nur unser Bier, sondern auch die Kunst der richtigen Zapfkultur präsentieren können“, so Trzaskalik weiter.
Auch andere Marken des Konzerns wie Radegast und Gambrinus legten im Export zu – insbesondere in Ländern wie Deutschland, Schweden und erneut der Slowakei. Rund 43 Prozent des Auslandsabsatzes entfallen mittlerweile auf Dosenbier, 33 Prozent auf Glasflaschen. Der Anteil an Fass- und Tankbier lag bei knapp einem Viertel. Mittlerweile beliefert die Brauerei über 170 Tankbierkneipen im Ausland – darunter in Österreich, Ungarn, Polen, Schweden, Italien und sogar Großbritannien.
Der wachsende Export wirkte sich positiv auf den Gesamtumsatz des Unternehmens aus, der 2024 um 6,7 Prozent auf 23 Milliarden Kronen stieg. Der Nettogewinn ging aber leicht um 0,8 Prozent auf 5,9 Milliarden Kronen zurück – auch infolge gestiegener Steuerlasten. Insgesamt zahlte Prazdroj mit 6,6 Milliarden Kronen so viel Steuern wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte, unter anderem wegen der Erhöhung der Körperschaftsteuer und der Mehrwertsteuer auf alkoholfreie Getränke.
Ungeachtet der konjunkturellen Herausforderungen investierte der Konzern weiter kräftig – unter anderem in eine neue Abfüllanlage für Mehrwegflaschen in Pilsen (Kostenpunkt: 700 Millionen Kronen) sowie in die Unterstützung tschechischer Gastronomen. Insgesamt flossen 1,65 Milliarden Kronen in den Standort Tschechien. Trzaskalik betont: „Unser Ziel bleibt es, die tschechische Bierkultur nachhaltig zu fördern – von der Gastronomie über die Landwirtschaft bis hin zur gesamten Lieferkette.“