Die tschechische Polizei hat in diesem Jahr bereits 89 Schleuser festgenommen
Die Anzahl der im September in der Region Südmähren aufgegriffenen Migranten hat sich in diesem Jahr im Vergleich zu den Anfangsmonaten des Jahres fast verzehnfacht. Als Reaktion darauf verstärkt die tschechische Polizei stichprobenartige Kontrollen in Grenznähe.
Die Polizei in Südmähren berichtet, dass die Zahl der aufgegriffenen Migranten in den letzten Monaten deutlich zugenommen hat. Im Januar dieses Jahres wurden lediglich 35 Flüchtlinge aufgegriffen, verglichen mit den bisherigen 292 aufgegriffenen Migranten im September bis einschließlich Mittwochabend. Angesichts dieses alarmierenden Anstiegs haben die Behörden in Tschechien die Grenzschutzmaßnahmen verstärkt.
Ein jüngster Vorfall am ehemaligen Grenzübergang Lanžhot (Landshut in Mähren) verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation, bei dem ein 29-jähriger Syrer bei einer Fahrzeugkontrolle 17 andere Landsleute ohne die erforderlichen Dokumente transportierte.
Die tschechische Polizei hebt hervor, dass sie in diesem Jahr bereits 89 Schleuser festgenommen hat, im Vergleich zu 73 im gesamten letzten Jahr. Diese Zahlen sind vorläufig und gelten für den Monat September. Ein Sprecher der Polizei betonte die Bemühungen der Beamten, auf die Zunahme der Transitmigration im Herbst zu reagieren, indem sie verstärkte Stichprobenkontrollen in Grenznähe durchführen.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 21. September, als die Polizei in der Nähe von Hodonín (Göding), nahe der slowakischen Grenze, einen Lieferwagen stoppte, der 33 Flüchtlinge aus Syrien transportierte, darunter zehn Kinder. Die Schmuggler wurden sofort festgenommen. Ebenfalls im September, versuchte ein 31-jähriger Lieferwagenfahrer mit 27 Migranten aus Syrien in Hodonín vor der Polizei zu flüchten, wurde aber später festgenommen.
Am Mittwoch teilte Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser mit, dass ab sofort verstärkte flexible Kontrollen an der Grenze zu Tschechien und Polen durchgeführt werden. Angesichts der sich verschlechternden Lage auf der Balkan-Migrationsroute werden Deutschland und Tschechien eng zusammenarbeiten.
Obwohl die Zahl der Aufgriffe in diesem Jahr gestiegen ist, liegt sie immer noch deutlich unter den Zahlen des letzten Herbstes, als die Flüchtlingswelle ihren Höhepunkt erreichte. Damals führte die Regierung vorübergehende Grenzkontrollen ein, bei denen anfangs mehr als 100 Migranten pro Tag aufgegriffen wurden.