IV-Präs. Knill: Gespräche mit Politik und Wirtschaft bei 2-tägigem Prag-Besuch
Foto: Industriellenvereinigung Präsident Georg Knill
„Die engen und guten Beziehungen zwischen Tschechien und Österreich bilden das stabile Fundament für die ausgezeichnete wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder. Gerade für die Industrie ist Tschechien ein bedeutender Investitionsstandort und Handelspartner Österreichs. Daher ist der regelmäßige Austausch mit Politik und Wirtschaft aus anderen Staaten für die Industriellenvereinigung ein besonderes Anliegen, um gemeinsame Interessen abzustimmen und mögliche Herausforderungen zu bewältigen“, erklärte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, letzten Mittwoch anlässlich seines Besuchs in Prag. Bei den Gesprächen mit Politik und Wirtschaft, u.a. mit Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela, standen die politischen und ökonomischen Auswirkungen der Invasion Russlands in der Ukraine im Fokus. Österreich und seine Industrie bekennen sich klar zu den beschlossenen EU-Sanktionen, allerdings soll laut Knill der Tschechien-Besuch auch dazu dienen, für die IV-Position sowie jene der Bundesregierung zu werben. Diese spricht sich klar gegen ein Gas-Embargo aus. Ebenso wie Österreich hat auch Tschechien eine ähnlich hohe Abhängigkeit von russischem Gas. „Wir müssen unsere gemeinsamen Interessen stärker bündeln und mitteleuropäische Allianzen bilden, um uns so besser Gehör verschaffen zu können“, erklärt Knill, der in diesem Zusammenhang auch Auswirkungen auf den internationalen Handel thematisiert, etwa die Lebensmittelversorgung in Afrika.
Während des Treffens mit Verkehrsminister Martin Kupka wurde u.a. der Ausbau der Infrastruktur bzw. das Schließen noch offener Lücken zwischen den beiden Ländern besprochen. Insbesondere mit Blick auf die Autobahnen zwischen Prag und Linz sowie Brünn und Wien gebe es noch Handlungsbedarf. Neben Diskussionen über die Bewältigung der Energiekrise sowie den in beiden Ländern geplanten Maßnahmen für die Umsetzung der Energie- und Klimawende ist auch das europäische Recovery Programm „NextGenerationEU“ von besonderem Interesse.
Die Fakten – Ausgezeichnete Wirtschaftsbeziehungen zwischen Tschechien und Österreich:
• Der Warenhandel hat 2021 nach dem Coronajahr 2020 wieder deutlich an Fahrt aufgenommen: Die österreichischen Warenexporte nach Tschechien stiegen um 18,5% auf 6 Mrd. Euro, während die tschechischen Warenexporte nach Österreich um 29,2% auf 7,8 Mrd. Euro zulegten.
• Österreichs Unternehmen sind wichtiger Investor in Tschechien: Der Bestand österreichischer Direktinvestitionen beträgt 14,2 Mrd. Euro, umgekehrt sind tschechische Betriebe in Österreich mit 0,9 Mrd. Euro investiert. Nach Deutschland der zweitwichtigste Investitionsstandort.
• Tschechien ist für Österreich die 8.-wichtigste Warenexportdestination. Innerhalb der EU ist Tschechien der 5.-wichtigste Exportpartner.
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