Zur Zeit der ersten Republik ein Favorit der Prominenz

Diese Woche feiert das Chlebíček sein 130-jähriges Jubiläum, das unverwechselbare Brötchen, was in jedem Feinkostladen Tschechiens und der Slowakei zu finden ist. Josef Lippert, gebürtig aus Žatec in Nordböhmen, eröffnete am 29. März 1892 in der trendigen Prager Straße Na Příkopě ein Spezialitätengeschäft. Im Angebot waren Köstlichkeiten wie Pastete mit echten Trüffeln oder auch das sogenannte Chlebíček mit Hummer. Der Feinkostladen gehörte bis zum Zweiten Weltkrieg zu den berühmtesten seiner Art in der Tschechoslowakei. Der vollständige Name des Gerichts lautet „Obložený Chlebíček“ (Belegtes Brötchen), aber wird fast immer zu „Chlebíček“ abgekürzt, was „kleines Brötchen“ bedeutet, der Plural ist „Chlebíčky“, und üblichlicherweise nimmt man immer mehr als nur eins dieser kleinen Köstlichkeiten zu sich. Das vielseitige Gericht kann zu allen Tageszeiten genossen werden und ist auch ein fester Bestandteil von Buffets bei allen Arten von formellen und informellen Veranstaltungen. Das Chlebíček brauchte jedoch eine Weile um sich durchzusetzen. Jan Paukert, der 1916 seinen Feinkostladen auf Národní třída eröffnete, wird nachgesagt, dem Chlebíček zu nationaler Bekanntheit verholfen zu haben. Die erstklassige Lage seines Geschäfts, in der Nähe des Nationaltheaters verhalf ihm zu vieler prominenter Kundschaft, sodass er bald sein Geschäft erweitern musste. 1952 wurde sein Feinkostladen verstaatlicht und Paukert verstarb 20 Jahre später. Ein Versuch seiner Erben, das Geschäft in den 2010er Jahren an seinem ursprünglichen Standort wiederzueröffnen, war leider nicht erfolgreich. Ein neues Bistro mit dem Namen Jan Paukert befindet sich im Prager Stadtteil Karlín und verkauft zwar Chlebíčky, aber man konzentriert sich dort heute eher auf gehobene Küche. Unsere TOP 3 Adressen für Chlebíčky in Prag: Feinkostladenkette Ovocný Světozor Feinkostladenkette Libeřské lahůdky Feinkostladenkette Bistro Sisters