Prag und Karlovy Vary waren die einzigen Regionen, in denen die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr zurückging

In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres zeigt die Tschechische Republik einen Anstieg der Privatinsolvenzen. Analysten warnen, dass eine kürzliche Gesetzesänderung die Zahl der Insolvenzanträge weiter steigern könnte, da sie für viele Schuldner attraktivere Bedingungen schafft.
In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden in der Tschechischen Republik insgesamt 10.510 Privatinsolvenzen gemeldet, was einem Anstieg von 8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Darüber hinaus stieg die Zahl der Insolvenzanträge auf 11.085, eine Steigerung von 10 %. Diese Zahlen basieren auf einer Analyse des CRIF - Czech Credit Bureau, die Daten des Portals www.informaceofirmach.cz auswertete.
Laut Věra Kameníčková, Analystin bei CRIF, könnte die kürzlich verabschiedete Änderung des Insolvenzgesetzes für einen weiteren Anstieg der Insolvenzanträge sorgen. Die Reform, die am 1. Oktober in Kraft trat, verkürzt die Frist für die Schuldenregulierung von fünf auf drei Jahre, was für viele Schuldner attraktivere Bedingungen schafft. „Es ist wahrscheinlich, dass auch Schuldner, die bislang zögerten, nun einen Insolvenzantrag stellen werden,“ erklärt Kameníčková. Dies dürfte zu einem weiteren Anstieg der Insolvenzen in den kommenden Monaten führen.
In den letzten zwölf Monaten wurden 13.576 Privatinsolvenzen in Tschechien angemeldet. Die Regionen mit den meisten Insolvenzen sind Mährisch-Schlesien (2.137 Fälle), Ústí nad Labem (1.859 Fälle) und Mittelböhmen (1.455 Fälle). Hingegen verzeichnen die Regionen Vysočina, Zlín und Karlovy Vary die wenigsten Privatinsolvenzen. Prag und Karlovy Vary waren die einzigen Regionen, in denen die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr zurückging.
Besonders stark betroffen von Privatinsolvenzen ist die Region Ústí nad Labem, mit einer Quote von 23 Insolvenzen pro 10.000 Einwohner. Auch in der Mährisch-Schlesischen Region ist die Rate mit 18 Fällen pro 10.000 Einwohner hoch. Im Gegensatz dazu verzeichnete Prag mit nur sieben Fällen pro 10.000 Einwohner die niedrigste Rate.