Anstieg der Demenzfälle in Tschechien bis 2050: Zahl der Patienten soll sich fast verdreifachen
- Tschechien News
- 2. Juli
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Im Jahr 2023 waren bereits etwa 80.000 Tschechen von Alzheimer und verwandten Erkrankungen betroffen

Die Zahl der Demenzpatienten in Tschechien könnte bis 2050 dramatisch steigen und sich mehr als verdreifachen. Experten warnen vor den enormen gesellschaftlichen und finanziellen Herausforderungen, die damit verbunden sind.
Die Zahl der Menschen mit Demenz in Tschechien wird bis zum Jahr 2050 alle zehn Jahre um rund zwei Drittel steigen. Das teilte der Leiter des Instituts für Gesundheitsinformationen und Statistik (ÚZIS), Ladislav Dušek, kürzlich bei einem Vortrag im tschechischen Parlament mit. Demnach werden bis zur Mitte dieses Jahrhunderts fast 266.000 Menschen mit dieser Diagnose leben – mehr als dreimal so viele wie noch vor wenigen Jahren.
Laut einem Bericht des Nachrichtensenders ČT24 waren 2023 bereits etwa 80.000 Tschechen von Alzheimer und verwandten Erkrankungen betroffen, bei denen Betroffene oft auf die Hilfe ihres Umfelds angewiesen sind. Die alternde Bevölkerung und die steigende Anzahl diagnostizierter Fälle führen zu einer dramatischen Zunahme. In den vergangenen acht Jahren ist die Zahl der Demenzpatienten um die Hälfte gewachsen.
Derzeit sind etwa sechs Prozent der Betroffenen jünger als 69 Jahre, rund 40 Prozent sind unter 80 Jahre alt. Die Erkrankung betrifft nicht nur sehr alte Menschen am Lebensende, viele Betroffene haben noch mehr als zehn Jahre Lebenszeit vor sich.
Die steigenden Patientenzahlen schlagen sich auch in den Kosten nieder: Die Ausgaben für die Betreuung und Pflege von Demenzkranken sind in fünf Jahren um 56 Prozent auf fast 21 Milliarden Kronen im Jahr 2023 gestiegen. Fast die Hälfte der Patienten wird zu Hause von Familienangehörigen oder anderen nicht-professionellen Pflegepersonen betreut. Mit zunehmendem Alter nimmt dieser Anteil allerdings ab.
Rund ein Drittel der Patienten stirbt in Krankenhäusern, etwa 20 Prozent in Langzeitpflegeeinrichtungen, weitere fast 20 Prozent in sozialen Betreuungseinrichtungen und knapp 10 Prozent zu Hause. Mit den steigenden Zahlen der Erkrankten ist der Ausbau der häuslichen Pflege sowie der sozialen und gesundheitsbezogenen Dienstleistungen laut Experten künftig dringend erforderlich.