Bundesdeutsche Botschaft in Prag wird geschlossen
Foto: Deutsche Botschaft Prag | © Blanka Lamrová
Der Kalte Krieg, der nach dem Zweiten Weltkrieg folgte, teilte Europa mit einem Eisernen Vorhang in Ost und West.
Die Teilung von Ost- und Westdeutschland gipfelte im Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961. Viele Bürger der Deutschen Demokratischen Republik starben bei Versuchen direkt in die Bundesrepublik Deutschland zu flüchten, und in der Folge versuchten Sie, über Drittstaaten in den Westen zu gelangen.
Am 23. August 1989 musste die westdeutsche Botschaft im exquisiten barocken Lobkowicz-Palais direkt unterhalb der Prager Burg für den laufenden Betrieb schließen.
Hunderte DDR Flüchtlinge versuchten in die Botschaft zu gelangen, viele kletterten über den Zaun in die gepflegten Botschaftsgärten. Die umliegenden Straßen waren bald voll mit von verlassenen Trabants und Wartburgs.
Foto: Deutsche Botschaft Prag | © Blanka Lamrová
Im Garten der deutschen Botschaft lebten mehrere Wochen lang rund 4.000 Menschen unter provisorischen Bedingungen, das Rote Kreuz wurde hinzugezogen und Zelte aufgebaut, um die Flüchtlinge bestmöglich unterzubringen.
Die Erlösung aus dieser düsteren Lage kam am 30. September, als der damalige westdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher nach mehreren Gesprächsrunden mit Vertretern der DDR, der UdSSR und der Tschechoslowakei seine legendäre „Balkonrede“ hielt: "Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…" die im Jubel tausender DDR-Flüchtlinge endete. Für sie war der Weg in die Bundesrepublik frei.
"Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…"
Dieser historische Moment war der symbolische Beginn einer friedlichen Revolution in den Staaten Mittel- und Osteuropas. Für die DDR leitete es den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 ein, während es für die Tschechoslowakei ein wichtiger Impuls zum Sturz des kommunistischen Regimes mit der Samtenen Revolution wurde.
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